Freitag: 22.07.2005
Strecke: Nr. 85 Húsavík, Piste über Grjótháls und Fjöll nach Lón, Nr.85 bis hinter Ásbyrgi, Nr. 864 bis zum Dettifoss und zurück nach  Ásbyrgi
km: 126km
Temperatur: 12°C, wechselhaft: diesig, Nebel, sonnig

In Húsavík gehen wir erst einmal die kleine Kirche inspizieren. Als wir uns gerade auf den Weg machen wollen, steht vor unseren Autos ein kleiner Junge und ist total fasziniert. Seine Mutter hat richtige Probleme den kleinen Kerl weiter zu ziehen, weil er immer wieder stehen bleibt und sich umdreht. Die andere Frau hat es da sichtlich leichter. Sie hat ihr Kind im Buggy sitzen und schiebt diesen einfach weiter... Ich gehe ins Auto und hole eine Visitenkarte mit unserem Auto darauf und was zum Naschen. Zuerst traut sich der Knirps nicht, aber als seine Mutter (-eine Isländerin, die nun in Recklinghausen lebt!) ihr ok gibt greift er zu und smilt!

Nach der Besichtigungs-Tour verabschieden wir uns von Gabi, die am kommenden Donnerstag für eine Woche nach Hause fliegt und anschließend wieder nach Island zurückkommt um sich einer anderen Reisegruppe anzuschließen.
Wir fahren auf der 85 ein Stück zurück und biegen dann links ab und fahren in Richtung Höskuldsvatnshnjúkur um dort nach den Solvatarenfeldern im weißen Sand zu suchen. Leider haben wir eine so schlechte Sicht, das wir Zeitweise nicht einmal das Auto vor uns richtig sehen können, geschweige denn die Solfatarenfelder. Die Strecke ist dennoch sehr schön und oben in den Bergen haben wir sogar richtig schönes Wetter und freie Sicht. Nach 2,5 Std. erreichen wir den Hof Fjöll I-II.
Von hier aus fahren wir über die "Rennstrecke" Nr. 85 bis zum Abzweig der Nr. 864 in Richtung Dettifoss. Diese Strecke ist  furchtbar ruppig und nicht sehr schön zu fahren. 
Unterwegs treffen wir auch wieder auf Sascha im UMM, der gerade vom Dettifoss wegfährt. Wir sagen nur kurz "Hallo " und fahren dann weiter.

Das Gebiet am Foss ist mittlerweile für den "normalen" Touri befestigt worden. Will sagen: eine Treppe führ hinunter auf das Plato und dieses ist mit einer "Sicherheitsleine" eingefasst.... Es gibt aber noch genug Stellen an denen man sich frei bewegen kann.
Die Wassermassen sind wie immer gewaltig und es herrscht ein Ohren betäubender Lärm. Ich habe immer noch das verlangen mich einfach in die Fluten fallen zu lassen, wenn ich dort hinein schaue. 
Wir bleiben eine ganze weile dort stehen und machen wie immer viele Fotos. Leider fehlt uns auch hier ein wenig das Sonnenlicht. Lutz, Jürgen und ich gehen noch weiter bis zum Selfoss, während die "Fußkranken" zurück zu den Autos gehen.

Der Selfoss ist einfach toll ! Euch ist echt was entgangen!!! 
Vor allem kommt nach einiger Zeit  die Sonne heraus und wir legen uns einwenig auf die Steine und träumen vor uns hin. Einfach nur schön..... 

Gegen 18.00h fahren wir vom Parkplatz weg, ohne zu merken, das wir von der anderen Seite der Schlucht beobachtet wurden. Denn dort standen Güni & Gabi !

Wir fahren noch bis nach Ásbyrgi auf den Campingplatz, da wir morgen ins "Hufeisen" hinein wollen. Nein, natürlich nicht laufen. Wir werden fahren und dann hinten im Wäldchen ein wenig spazieren gehen....

Samstag: 23.07.2005
Strecke: Nr. 85 bis hinter Ærlækur, Nr. 867 über die Öxafjarðarheiði , Nr.85 bis Þórshöfn, Nr. 869 bis 6km vor Fontur 
km: 126km
Temperatur: 13,3°C, nebelig, diesig

Für die "Erkundung" der kleinen, grünen Oase im Hinteren Teil von Sleipnirs Hufabdruck brauchen wir eine gute Stunde. Hier ist es unglaublich ruhig und es ist macht Spaß die kleinen Enten (wahrscheinlich Pfeifenten?) beim baden zu beobachten. Nachdem wir den kleinen See verlassen haben, wenden wir uns den fast 100m hohen Felswänden zu. Unterwegs dorthin treffen wir eine junge Rotdrossel, die mit verschmiertem Schnabel auf einem dicken Felsbrocken hockt und uns ängstlich beäugt. Wahrscheinlich haben wir sie gerade beim zweiten Frühstück gestört. Schnell einige Fotos gemacht und schon darf sie wieder in der Erde nach Würmern und Käfern stochern.
An der Felsenwand angekommen beobachten wir einige Möwen und einen Greifvogel auf Beuteflug. Dabei hätten wir doch tatsächlich fast eine kleine Maus übersehen, die sich in aller Seelenruhe über die Fruchtstände einige Gräser hermachte. Eigentlich hieß es immer, in Island gäbe es keine Mäuse.... doch diese beweist ganz eindeutig das Gegenteil. 
             

Von  Ásbyrgi aus fahren wir weiter bis nach Katastaðir. Die hier eingezeichnete Piste soll laut Lutz sehr schön sein. Er hat den Tip von Jürgen und Britta bekommen, die letztes Jahr hier Urlaub gemacht haben. Nur können wir die richtige Piste nicht finden. Zuerst stehen wir recht dumm mitten auf einem alten Hof und erhalten von dem Schwiegersohn des Eigentümers (der mit seiner Frau unterwegs war um deren Vater zu besuchen)  die Erlaubnis weiter zu fahren. Er wusste auch nicht so recht, ob hier der eingezeichnete Weg über das Kerlingarhraun führte. Wir sollte  es halt einfach versuchen! 
Was wir dann auch taten. Mit dem ernüchternden Ergebnis auf einer kleinen Bergwiese zu landen. Also drehten wir um und fuhren zurück zum Hof. Der nächste sichtbare Weg führte hinter der Scheune hoch in die Berge. Doch als wir hinter der Scheune stehen, endet der Weg schon bald wieder. Wir hätten über eine Weide mit derben Trampelpfad-Charakter gemusst, und das wollten wir dann doch nicht so ganz- ohne zu wissen, ob der Weg richtig ist.....

Gegen 12.00h drehen wir um und fahren zurück zur Hauptstraße und dann über die Öxafjarðarheiði (Nr. 867) nach Sævarland. Dieses war eine gute Entscheidung! Uns wäre ein schöner Pass entgangen! Nur spielte das Wetter auch hier nicht recht mit.   Als wir auf dem Pass in 200m Höhe unsere obligatorische Mittagspause machen, bläst ein eisiger Wind und auch sonst hat es sich mal wieder ganz schön zugezogen. Nach 37,8km erreichen wir das Ende dieser schönen Strecke und haben nun noch annährend 35km bis nach Þórshöfn wo wir um 14.40h "einrollen".
Es ist schon interessant, wie sich die kleine Stadt im Nord-Osten gemausert hat! Als Jürgen und ich 1993 mit den Motorrädern hier einkehrten, war hier eigentlich nicht viel....
Heute fiel uns als erstes der "Hummer" des ortsansässigen Rettungsdienstes auf und die vielen bunten und doch recht nett gemachten Häuser. Doch "unsere" Tankstelle mit der integrierten Kaffee-Bude existiert auch noch. Damals hatten wir hier auch einen furchtbaren Sturmwind und konnten uns mit den Mopeds kaum auf der Straße halten und machten hier sehr lange Pause, in der Hoffnung auf Wetter Besserung...... Vergeblich! 
Heute ist uns das Wetter so ziemlich egal und wir fahren einfach weiter in Richtung Langanes.

Bis zum Hof bei Heiðarhöfn kommen wir gut voran, wenn man mal von den Hunderten von Vögeln absieht, die rechts und links der Straße brüten und ständig vor unseren Autos hin und her fliegen. Das Warnschild "Achtung! Tieffliegende Vögel!" (oder so ähnlich) am Streckenanfang war wirklich nicht umsonst aufgestellt.
Ab dem Hof wird die Straße zu einem besseren Feldweg und nach einigen Kilometern  zur Tortur. Die "Gæsavatn" wäre bei deren Anblick blass vor Neid geworden.... 
 Irgendwo bei Skeglubjörg erreichen wir einen Strand mit Meterhohen Auftürmungen an Strandgut, vornehmlich "leichenblasses" Holz aus Sibirien. Es sieht toll aus! Also steige ich aus und mache Fotos, währen die Autos durch diese "Schwemmgut-Rinne" fahren. Der Weg ist teilweise recht tief von Wasser überspült, so das ich einen riesigen Bogen laufen muss um wieder an die "Straße" zu gelangen. Von weitem sehe ich dann einen großen Wirbelknochen eines Wals mitten im Gewusel der tausend Baumstämme liegen. Leider komme ich nicht dran, weil ich ja immer von allen Fotos mache und somit erst über die überschwemmte Strecke muss. Aber egal! Erst mach ich die Fotos und dann kann ich mit den Knochen ja immer noch holen. Gut, das wir mal das erste Auto sind und somit Sachen sehen, die die anderen erst später zu sehen bekommen....

Währen nun ein Auto nach dem anderen durch die "Rinne" fährt und Jürgen den Knochen schon lange passiert hat und wieder auf dem Trockenen steht, hält Lutz genau an der Stelle an, steigt aus und schnappt mir den Knochen meiner "Begierde" sprichwörtlich vor der Nase weg. Als ich an fange zu schimpfen und sage das ich ihn zuerst gesehen habe, lacht er mich aus und meint:" Pech gehabt, warst halt 2 Schritte zu langsam!"
Mir bleibt die Spucke weg! Ich bin sauer und stehe kurz vorm platzen. Karin meint nur: "Ach, wo einer liegt, findet sich bestimmt noch einer." Nee, nicht mal annähernd. Aber das war mir eine lehre und ich schwur, keine Bilder mehr von Lutz oder seinem Auto zu machen. Soll er selber schauen, wie er an Bilder kommt...(Ich habe dann auch alle Bilder dieses Tages von ihm und seinem Auto gelöscht und für den Rest des Urlaubs keine weiteren Bilder mehr gemacht! Strafe muss sein!) Hier half nicht einmal mehr der Spruch: "Bevor isch misch ärjere, ist's mir egal!" 
Ich will mich aber ärgern!! Weil es einfach nicht fair ist.....

Ca. 6km vor Fontur drehen wir um und fahren zurück zum Strand, wo ich den Wal-Knochen gefunden habe. Die Strecke ist unmöglich zu fahren. Wir kommen nur noch sehr, sehr langsam voran und da wir unserem Auto wirklich nicht böse sind, drehen wir um. Die anderen haben auch nichts dagegen und fahren mit zurück.
 Da ich zur Zeit keine nähere "Begegnung" mit dem "Knochendieb" ertrage, mache ich mich auf den Weg runter zum Strand. Hier reagiere ich mich in einem langen, langen Spaziergang ab und schleppe alle möglichen "Trophäen verdächtigen" Sachen  mit. Nach einiger Zeit kann ich den ganzen "Ramsch" gar nicht mehr schleppen und entscheide mich nur für drei Alu-Kugeln als "Beute". Nein, heute Abend bin ich nicht sehr "gesellschaftsfähig" und habe auch keine Lust mich mit dem Pärchen aus Belgien zu unterhalten, die sich uns kurzfristig mit ihrem Landy angeschlossen haben. Ich verschwinde recht schnell im Hano und lese noch was, während die anderen noch lange am Lagerfeuer sitzen und quatschen......

Sonntag: 24.07.2005
Strecke: Nr. 869 zurück bis Þórshöfn, Nr. 85 bis Vopnafjörður, Nr. 917 bis zum Parkplatz an der Jökulsá á Dal  
km: 184km
Temperatur: 14°C, diesig, sonnig, windig

Jürgen und ich frühstücken heute schon recht zeitig. Wir wollen unbedingt die Basstölpel-Kolonie finden, die hier irgend wo in der Nähe brüten muss. Somit fahren wir schon gegen 9.00h los, als die anderen gerade wach werden und machen uns auf die Suche. Am Gestrigen Tag haben wir an den Klippen einige Vögel gesehen, die von Flugbild Basstölpel sein konnten. Aber dort können wir keine finden. Erst gegen 10.30h werden wir fündig. Wir haben auch fast jede Klippe seit dem Übernachtungsplatz angefahren. Doch nun sehen wir sie! Diese atemberaubend schönen Vögel, wie sie sich draußen auf einer vorgelagerten Felsengruppe zum brüten nieder gelassen haben. Jürgen wagt sich mit der Kamera den steilen Berg in Richtung Klippen runter. Ich bleibe lieber etwas oberhalb stehen.... ist doch recht steil! 

In Þórshöfn gehen wir in dem schönen neuen Schwimmbad baden und machen dort auch unsere Mittagspause, bevor wir um 14.15h weiter fahren.
Die Sonne scheint und es weht nur noch ein leichter Wind. Wir wollen noch ein Stück über die 85 fahren und dann in Vopnafjörður auf die Nr. 917 wechseln. Bei Hamar geht's dann hoch hinauf und über die 730m hohe Hellisheiði. Der Paß soll 24% Steigung haben und nur für 4x4 Fahrzeuge geeignet sein. Wir lassen uns überraschen.
Kurz hinter
Þórshöfn sehen wir "Baumi" an der Seite stehen. Da er noch nichts besonderes an weiterer Strecke geplant hat, wird er sich wieder für einen Teil der nun folgenden Strecke anschließen.

Gegen 15.50h erreichen wir Vopnafjörður, wo Lutz tanken will und so ist ein "Stop!" angesagt. Doch schon nach wenigen Minuten geht's weiter, da die "nette" Bedienung der Tanke die Zapfsäule für Lkw Betankung nicht Freischalten wollte. Das würde bedeuten, man muss mit Karte tanken und dafür genau wissen, wie viel isländische Kronen man vertanken will!!! Ist doch wirklich sch.... Aber dieses System macht sich leider in ganz Island breit. Leider total unlukrativ für diverse Tankstellen.

Seit Þórshöfn sind wir 75km gefahren, als links die Hellisheiði abgeht. Wir biegen ab und folgen der "Schotterstraße". Wir haben eine super Sicht und einen tollen Blick über die Bucht. Der Fluss "Dalsá" liegt direkt am Fuße der ansteigenden Straße zur Hellisheiði. Es geht bei 12% Steigung auf 4km den Berg hinauf. Danach folgen 14% auf 1km. Die Hanos krabbeln munter nach oben und wir genießen die tolle Aussicht. Es wird uns ein Atemberaubendes Panorama geboten.
Anschließend geht's zuerst mit 14% Gefälle auf 2,5km, gefolgt von 12% auf 5km wieder bergab.

Gegen 17.30h sind wir wieder im Tal und nun geht's auch wieder im "flotten" Tempo weiter in Richtung (Húsavík).
Auf dem kleinen Parkplatz an der Brücke über die Jökulsá á Dal machen wir Feierabend und stellen fest, das "uns" Uwe sich schon wieder abgesetzt hat. Bin mal gespannt, wo wir ihn das nächste mal treffen.
Wir genießen die schöne Sonne und den blauen Himmel! Was will man mehr?

Montag: 25.07.2005
Strecke: Parkplatz an der Jökulsá á Dal, Nr.925 bis Litlibakki; Nr.944 bis Móberg; Nr.94 über Bakkagerði, Nr.946 bis Hvannstóð dann F946 bis (Húsavík),zurück über die Nr.94 nach Egilstaðir, bis irgendwo zwischen Litla-Sandfell und Eyrarteigur auf der Nr.1  
km: 203km
Temperatur: 14°C

Morgens werden wir von einem "Arbeitstrupp" isländischer  Schulkinder geweckt, die ein Pikup hier samt Rasenmäher und Hacken ausgesetzt hat. Die sechs jungen Leute sehen nicht gerade so aus, als hätten sie besonders viel Lust auf diese Arbeit, aber sie machen sie dennoch.
Wir fahren links auf der Nr. 925, vorbei an der kleinen Kirche von Kirkjubær und dann links weiter auf der Nr.944. Am Kraftwerk oder der Staumauer in Lagarfossstöð wird schwer gearbeitet. Überall stehen Warntafeln mit "Vorsicht! Sprengung!" und "Achtung! Schwerlastverkehr".
Auf der Pass-Strecke zwischen Unaós und Borg hat sich eine dicke, fette Nebelwolke zur Ruhe gebettet (-es sieht nämlich nicht so aus, als wenn sie sich bald verziehen würde). Es sieht wirklich gespenstig aus, wie unsere Hanos nach und nach darin verschwinden.
Nach 63km erreichen wir um 11.20h Borgarfjörður / Bakkagerði und biegen kurz danach ab auf die F946. Leider haben wir kein schönes Wetter und somit auch keinen freien Blick auf den sonst so schönen "Mehlsack" mit seiner rot-braunen und grau-weißen Einfärbung. Wir beschließen dennoch weiter zu fahren und vergessen dabei total Nicoles Höhenangst. Die ärmste leidet im Wahrsten Sinne "Höllerqualen" und ist kurz vor erreichen von (Húsavík) mit den Nerven am ende und will nur noch raus aus dem Auto und laufen. Ich gehe mit ihr zusammen einige Meter, bis auch das letzte Stück Gefälle hinter uns liegt und wir nur noch durch schmale Wiesenstreifen fahren müssen.
Am Ziel angekommen, machen wir erst einmal ganz gemütlich Pause, bevor es über die Berge zurück geht.
Irgendwas ist anders als das letzte Mal als wir hier waren! Wir wissen nicht was es ist, aber wir glauben, das schon wieder ein Stück des alten Friedhofs ins Meer gestürzt ist. Wir finden jedenfalls nur noch 2 alte Grabkreuze.....und ich meine wir hätten damals 3 oder 4 gezählt?!
Um kurz vor 14.00h machen wir uns auf den Rückweg. Das Wetter hat sich sichtlich zugezogen und es fängt auch an zu regnen.
Nach 3Stunden erreichen wir Egilsstaðir, wo wir erst einmal wieder tanken und einkaufen. Auch hier hat sich das "Stadtbild" unglaublich gewandelt. Aus dem einst so netten kleinen Ort ist inzwischen eine recht große Stadt (für isländische Verhältnisse) geworden. 

Nach dem wir uns im Lokal an der Tankstelle was zu essen bestellt haben (es war nicht wirklich gut!) fahren wir noch ca. 22km, bevor wir an der Seite einen halbwegs guten Platz zum übernachten finden - mitten im Gelände am Flussufer zwischen Litla-Sandfell und Eyrarteigur.


Dienstag: 26.07.2005
Strecke: bis irgendwo zwischen Litla-Sandfell und Eyrarteigur auf der Nr.1, Stokksnes  
km: 226km
Temperatur: 12°C

Die Abfahrt verschiebt sich immer weiter nach hinten!! Lutz und Nicole kommen einfach nicht aus'm Quark!!  Inzwischen ist es schon kurz vor 10.00h, bevor wir weiter fahren....
Die Sonne scheint so schön, obwohl ein starker Wind bläst. Die Bergkuppen, die vor 1Stunde noch wolkenfrei waren sind nun schon wieder von dichten, dunklen Wolken bedeckt.
Die Sonne bleibt uns dennoch ein wenig erhalten und so fahren wir über die Küstenroute, anstatt die Abkürzung über die einst so berüchtigte Öxi zu nehmen.

Kurz vor Teigarhorn steht "Baumi" auf einem schönen Parkplatz mit Tümpelchen und Wasserfall. Wir fahren rechts ran und sagen ihm Bescheid, das heute Abend "Party" angesagt ist und wir für diesen Zweck nach Stokksnes fahren wollen. Uwe ist dabei und fährt wieder einmal eine kurze Strecke mit uns mit.
So ganz neben bei sammeln wir dann noch den ein oder anderen schönen Stein ein. Nicole bekommt von Lutz gesagt:" Alle Steine, die du alleine ins Auto schaffst kannst du mit nehmen!" Damit werden die wirklich interessanten Steine immer kleiner.... Aber auch bei den kleinen Zeolitte gibt es sehr schöne Exemplare!

Kurz vor Höfn ist der Pass tatsächlich gesperrt!! Die haben tatsächlich einen Tunnel gebaut! Gabi hat schon so etwas angekündigt, aber wir dachten eigentlich, man würde uns die Wahl lassen, ob oben herum oder durch den Tunnel.  Die sind total bescheuert! Man kommt nur noch hoch zur "Almannasherð-Aussichtsplattform" und darf dann den selben Weg wieder zurück fahren. Der Blick nach unten ist heute nicht so schön, weil halt alles grau in grau ist. Nun denn, fahren wir halt wieder runter und rüber nach Stokksnes. 

Um 15.25h treffen wir hier ein. Es ist kalt, diesig und nicht besonders schön. Wir spannen das Tarp zwischen Lutz und Pit, damit es ein wenig angenehmer wird. Während wir das Tarp abspannen, tauch auf einmal ein "Wanderer" hier auf und bittet uns um Hilfe. Er steckt mit seinem Leihwagen im Sand fest!
Jürgen, Pit und ich fahren mit ihm los in Richtung alter Funkstation um ihm zu helfen. Unterwegs sammeln wir dann noch seine Frau ein und "lupfen" dann in einer kurzen Aktion das Auto aus den Sand.
Die beiden stammen aus Basel / Schweiz und haben irgendwie vergessen, das sie zu Hause zwar einen Allrad haben, sich hier aber einen ohne geliehen haben.... Die beiden sind Happy und  bedanken sich mehrmals, bevor wir zu den Vorbereitungen zur  "Party" zurück kehren.  
Während wir noch faul herum sitzen und erzählen, tauchen die beiden Schweizer noch einmal bei uns auf und schenken uns als Dankeschön eine Blaubeertorte! Wir sind alle so sprachlos, das wir uns bestimmt nur ganz kurz bedankten und nicht einmal fragten, ob sie sich noch zu uns setzen wollten. Super nett!! und wirklich passend!! Wo wir doch die Geburtstagsparty für Lutz und Pit am vorbereiten sind. Somit gibt es Guinnes in Dosen mit Beinscheiben vom Lamm und spanischem Kartoffelsalat und buntem Nudelsalat und zum Nachtisch: Blaubeertorte!!! Der Pub hatte dann auch bis nach 01.00h geöffnet....!      


Mittwoch: 27.07.2005
Strecke: Stokksnes, Skaftafell  
km: 158km
Temperatur: 12°C

Heute war ausschlafen angesagt! Ich hatte dieses mal auch keine Lust, mit den "Füssen zu scharren". Für heute ist eh nur eine kurze Strecke angedacht.
Wir saßen alle noch mehr oder weniger am Frühstückstisch, als Jürgen auf einmal meinte: "Achtung! Der erste Touri-Bus ist soeben gelandet!"  Und tatsächlich! da kommt eine ganze Horde die Straße herunter. Aber damit nicht genug. Nein, die einen fangen auch noch an zu rufen und zu schreien: "Wo sind die Schrodts!" Es handelte sich um ein bekanntes Ehepaar von Pit und Karin, die zur Zeit ebenfalls hier unterwegs waren und den Hano erkannten ( -war auch bestimmt nicht schwer) Der Trupp zog langsam an uns vorbei, während wir einpackten und uns in entgegen gesetzter Richtung davon machten.
In Höfen wurde eingekauft (Nicole hat Heißhunger auf Schoki!!), Müll entsorgt und Auto gewaschen. Ganz neben bei erfahren wir das einer der "Activity Group" aus Österreich kommt und nun aber in Island lebt. 
Wir fahren weiter zum Eissee. Kurz vor erreichen sehen wir Hunderte von  todgefahrenen Seevögeln am Straßenrand liegen. Es sieht hier aus wie nach einem riesigen Gemetzel! Die Isländer sind unmöglich, sie scheinen mit extra viel speed hier durch zu fahren um besonders viele Vögel zu erwischen. Bei den Winden hier haben die Tiere gar nicht die Möglichkeit auszuweichen. Wir regen uns darüber furchtbar auf. Aber es nützt nichts....

Das Wetter ist toll. Wir haben strahlenden Sonnenschein und Nicole freut sich unglaublich, das sie so viel besseres Wetter antrifft als ihre Eltern damals und nun die "ollen" Bilder in der Küche zu Hause durch "Sonnenschein und Eis" ersetzt werden können. Wir laufen fast 2Stunden hier herum und machen eine Vielzahl von Bildern, währen immer mal wieder irgendwo ein Knacken und Knirschen durch das Eis geht und einige Brocken unter viel Getöse ins Wasser fallen. Leide sind wir immer zu spät am Auslöser oder gerade an de falschen Stelle um das auf Bild zu bannen.

Skaftafell ist um 14.30h erreicht. Hier ist dann auch Feierabend und wir übernachten auf dem Campingplatz. Der Betrieb hält sich in Grenzen und somit ist schnell ein netter, ruhiger Platz gefunden. Nicole und ich gehen noch duschen, bevor wir anfangen das Essen vor zu bereiten. Heute soll es Lasange geben! Wir wollen unseren Backofen doch mal für etwas anderes nutzen, als immer nur für das aufbacken von Brötchen. Nicole freut sich schon darauf- und es schmeckt köstlich!!! Lutz wollte lieber seine Dosen-Menüs dezimieren, da er Stauraum für diverse Steinsammlungen (- die er mal wieder leichtsinnig zugesagt hat...) schaffen muss.


Donnerstag: 28.07.2005
Strecke: Skaftafell, Lakagígar  
km: 151km
Temperatur: 20°C

Das Wetter ist heute einfach nur schön!!
Wir frühstücken draußen in der Sonne und genießen die wärme. Als wir uns um 9.30h in Richtung Svatifoss auf den Weg machen ist es schon fast wieder zu heiß zum laufen....Lutz und Karin bleiben im "Camp" zurück, während Jürgen, Pit, Nicole und ich los marschieren.
Wir gehen dieses mal "hinten" herum, vorbei am Þjófafoss, Hundafoss und Magnusarfoss. Unterwegs treffen wir nur wenig Wanderer, dafür aber eine eifrig sammelnde Rotdrossel. Sie hat den Schnabel voll mit Würmchen und kleinen Käfern und lässt sich durch uns nicht wirklich stören. Jürgen und Pit entdecken in einem Seitenweg noch die Überreste eines ehemaligen Wasserkraftwerkes. Nach nur 45 Minuten erreichen wir den Svatifoss. Zuvor konnten wir noch den Blick über die unendlich große Sanderfläche schweifen lassen, die dem Skaftafell vorgelagert ist. Man kann sich nur schwer vorstellen, das diese ganze Fläche so oft komplett von reißenden Wassermassen überspült wird...
Am Wasserfall machen wir ½Stunde Pause, bevor wir langsam zurück gehen. Bereits kurz nach 11.00h sind wir wieder zurück auf dem Campingplatz und bringen die beiden zurück gebliebenen mächtig zum staunen.

Karin hat die Zeit zum Wäsche waschen und Karten schreiben genutzt und auch Lutz hat seine letzten Karten geschrieben. Als Jürgen gerade duschen ist, meldet Güni sich zurück. Er steht in der Einfahrt zur Laki und wartet auf dort auf uns. Auch dort ist zur Zeit ein Super Wetter. Sollte es dieses mal wirklich klappen?
In spätestens 1Stunde wollen wir hier los. Durch eine Touri-Umfrage an der "Alten Brücke" werden wir im Zeitplan etwas zurück geworfen, aber Güni wird schon warten.

Um 14.15h erreichen wir die Tankstelle Kirkjubær. Jürgen muss Öl besorgen und Lutz will tanken und im Supermarkt noch einiges einkaufen.
Das Wetter ist weiterhin super! Eigentlich schon bald wieder viel zu heiß! Doch um die Laki bei schönem Wetter zu erleben nehmen wir das gerne in kauf...! Während Lutz und Nicole einkaufen gehen, schlecken wir noch eine dieser unschlagbaren "Softeisbomben".

Als wir uns um 14.45h wieder auf den weg machen, sieht das Wetter immer noch so toll aus wie heute früh. Sollte es dieses mal wirklich klappen? Als wir die Einfahrt zur F206 erreichen, ist kein Güni zu sehen. Bestimmt ist er schon weiter gefahren. Um 15.50h fahren wir am Fagrifoss vorbei und haben lt. GPS noch 20km vor uns. Pit und Karin sagen das es an der Laki einen Campingplatz gibt, zu dem wir fahren sollten um dann morgen den Rundweg um die Laki zu fahren. Jürgen und ich machen die Pes.
Es ist keine angenehm zu fahrende Piste. Es rumpelt und schaukelt ganz ordentlich und wir sind alle ganz schön fertig als wir um 17.40h total weichgeklopft auf dem Parkplatz in der Laki ankommen. Doch auch hier ist kein Güni zu sehen! Komisch!, wo mag der sich nur versteckt haben???
Nachdem wir angehalten haben, erfahren wir von Pit und Karin, das wir am vereinbarten Campingplatz schon lange vorbei gefahren sind. Wir haben kein Schild gesehen! und überlegen nun, ob wir nicht hier stehen bleiben sollen. Aber das Übernachten auf Parkplätzen in Naturschutzgebieten ist verboten. Die Stimmung ist etwas "ungünstig". Man ist ganz schön sauer auf uns, weil wir viel zu weit gefahren und nicht zum vereinbarten Campingplatz abgebogen sind. Lutz tun alle Knochen weh und ihm geht die Schaukelei auf die Nerven. Also toll finden wir das nun auch nicht! Pit und Karin wollen in jedem Fall bis zum Campingplatz weiter fahren. Also raffen wir uns auf und folgen den anderen bis zum Platz.

Nach weiteren 24,3km und 1Std und 45Minuten Fahrzeit erreichen  den Campingplatz "Blagil". Es war eine sehr schöne aber auch recht steinige Piste bis hier her. 



Aber auch hier ist von Güni keine Spur... wo steckt er bloß?