Freitag: 15.07.2005
Strecke: F347 Kerlingarfjöll, Piste vor der Brücke, Nr. 349 bei Tungufell, Nr.30 Richtung Sellfoss, Nr.32 Richtung Sprengisandur, Nr.26 Richtung Hella, F225-über die alte Landmannaleið, F208 bis Landmannalaugar   
km: 237km
Temperatur: 14°C um 8.00h, kalt, windig, sonnige Abschnitte

Wir können uns nicht so recht aufraffen. Irgendwie kommt morgens immer alles recht schleppend in Gang. Vielleicht sollte man doch mal besser auf einen Teil der "Hochlandausrüstung" verzichten (für diese Äußerung werde ich "Schläge" vom Rest der Truppe erhalten...)!

Ich laufe noch einmal zum Pferdegehege und mache einige Fotos. Diese Tiere sind wirklich einfach nur schön!
Gegen 9.30h kommt dann endlich Bewegung ins Camp. Wir machen uns auf den Weg zum Solfaltarenfeld am Kerlingarfjöll. Leider spielt das Wetter nicht wirklich mit. Es gibt sich nicht einmal die Mühe etwas Sonne durch zu lassen.... Es windet und ist schei.. kalt. Lisa hat sich ihre dicken Handschuhe angezogen. Wir machen dennoch einige Fotos und beginnen dann mit der Abfahrt zur Pisteneinfahrt kurz vor der Brücke. Güni und Gabi bleiben noch hier oben. Da sie nun die Kjölur fahren haben sie ja noch jede menge Zeit. 

Um 11.00h sind wir an der Pisteneinfahrt. Also, für mich sieht die eher aus wie ein Reitpfad.... Der folgende Abschnitt wird dann auch recht spannend. Pit sagte direkt, das sich ganz zu Anfang eine Steigung befindet... es hat aber alles gut geklappt, nur das es furchtbar anfing zu regnen. Es war dann noch das ein oder andere kleinere Hindernisse zu überwinden, bevor wir uns mitten auf der Piste entschieden stehen zu bleiben und Pause zu machen. Hans hat einen "Quitscher" im Fahrerhaus und fängt an zu suchen. Er wurde nicht wirklich fündig. Aber damit er sich nicht ganz umsonst umgezogen hatte, zog er gleich noch die Radbolzen nach. 
Nachdem wir die erste 40km hinter uns gebracht haben, stellte sich uns ein kleines Problem in den Weg. Wir konnten den weiteren Streckeverlauf nicht finden! Wir standen an einem Flussdelta,- dem Kerlingará, und laut Karte hätte die Schutzhütte auf unserer Seite des Flusses sein müssen, doch statt dessen befand sie sich auf der anderen! Irgendwo, in weiter ferne sahen wir am Berghang eine Fahrspur und entschieden uns dazu, die Lage der Hütte zu ignorieren  und in Richtung dieser Fahrspuren zu fahren. Wir fuhren also durch den Fluss und schon auf der andern Seite sahen wir, das wir richtig gefahren waren. Wir mussten noch einige male durch diesen Fluss fahren und an einer Stelle hätte Hans seinen Hano fast "ertränkt". Er war etwas sehr weit zum Rand gefahren und es sah schon recht spektakulär aus, wie er sich da im Fluss zur Seite neigte....  Ansonsten verlief alles ohne Probleme. Die Piste war übrigens alles andere als öde. Von der Landschaft her hatte man einen schönen Ausblick auf die umliegenden Berge und Wiesen. Allerdings war sie streckenweise wirklich etwas "rumpelig" und wir waren alle recht froh als wir nach 7Stunden und 80km die Laxárgljúfur -oder "Ducato-Gedenk-Piste" erreichten. Von hier entschieden wir uns dann einstimmig - was ja selten vorkommt, für die "normale" Straße zur Weiterfahrt nach Landmannalaugar.
Nach weiteren 3 Stunden und 45 Minuten kamen wir dann auch total groggy, müde und durchgerüttelt auf dem Campingplatz an.

Güni, Markus und noch ein anderer Unimog - Fahrer aus Hamburg mit einem flatsch neuen U1550L sind schon da.
Ebenso die zwei schon bekannten isländischen Hanomags vom letzten Treffen. Ob einer von denen wohl Magnús ist?! Eigentlich müsste er uns dann ja kennen?!
Jetzt machen wir uns erst einmal etwas zu essen: Pellkartoffeln mit Quark und Brathering.....mmhh, köstlich!
Kurz nach 24.00h verziehen wir uns in unseren Hano und schlafen auch sehr schnell ein. Das letzte was ich höre ist das leichte, leise tröpfeln von kleinen, gemeinen Regentropfen.....

Samstag: 16.07.2005
Strecke: 2. Internationales Hanomag-Treffen in Landmannalaugar   
Temperatur: 7,5°C, kalt, Regen!, Regen!, Regen!

Heute ist ausschlafen angesagt. Das Wetter ist auch nicht so schön um wandern zu gehen. Eigentlich hatte ich mich schon die ganze Zeit darauf gefreut über den grünen Berg bis ins nächste Tal zu laufen, aber bei dem Wette habe auch ich keine Lust. Also halten wir uns hauptsächlich in der näheren Umgebung zu unseren Autos auf.

Unsere isländischen Nachbarn sind in der Tat Magnús & Inga sowie Sigurður & Kristen. Nach dem Frühstück sprechen wir sie an und es wird ein wirklich lustiger Vormittag mit Händen und Füßen sowie englischen Wortbrocken. Nee, was sind nett. Ich glaube wenn wir mehr verstehen würden, hätte man mit den 4 richtig viel Spaß. 
Den mitgebrachten "vattenkassi", zu deutsch Kühler bezahlen sie bei Güni. Vermittlung sowie Verpackung und Transport durch uns war kostenfrei.
Später kommen Magnús &  Sigurður noch einmal rüber und schenken uns eine kleine Islandfahne und ein total verrücktes Foto von einem Wohnmobil der ganz besonderen Art.

 Zu Mittag bereite ich zusammen mit Nicole und Lutz die Käse-Lauch-Suppe vor, auf die wir uns schon so lange freuten. Wir setzten uns alle zusammen nach draußen. Es war kalt, nass und nicht  gerade gemütlich, aber durch die warme Suppe ging es einem gleich ein wenig besser. Wegen des Regens wurden diverse Planen rund um unser Lager gespannt, was natürlich auch dazu führt, das sich schon mal die ein oder andere "Wasserbeule" bildet..... Nun ja, während wir nun so unter unserer Plane sitzen und genüsslich die Käsesuppe in uns hineinlöffeln macht es auf einmal ganz furchtbar -S C H W A P P!!!- und Nicoles Teller war voller als zu vor und sie dazu pitsch nass.....Sah wirklich komisch aus! 
Anschließend gab's die versprochene Flasche Sekt zum Andenken an Beate. Jedoch nicht ohne runterschlucken von sich einschleichenden Tränchen und tiefem Luft holen. Danach ging's uns besser.

Nachmittags gehe ich mit Nicole zum Pferde-Verleih und reserviere für morgen Nachmittag 9 Pferde. Allerdings nur unter der Voraussetzung, das es nicht regnet!!! Wir sind halt doch "Weich-Eier"...  Da wir zu viele Personen ohne Reiterfahrung sind, wird uns empfohlen nicht länger als 1 Stunde zu buchen. Ich bin ja mal gespannt, was das gibt. Der Spaß ist nicht ganz billig. Wir bezahlen immerhin 3000 IKR (= 39,71€) für eine Stunde.

Nachdem wir im Regen gegrillt und gegessen haben, wird das Wetter zum Abend hin etwas besser und so gehe ich mit Nicole, Gabi, Hans, Angela, Marie und Lisa die "kleine" Runde. Es hat sich in den letzten 3Jahren verdammt viel verändert. Einige Berghänge sind abgebrochen, andere verschwunden. 
Der Weg läuft nun fast ausschließlich unten am Fluss entlang, bevor er sich ganz zum Ende hin nach oben hinauf zu den Solfataren windet. 
Wir haben dennoch einen schönen Spatziergang machen können und sind nach 1½ Stunden zurück und reif für den Pool, in dem wir dann auch bis zum frühen Morgen- so gegen 3.00h- drin verschwinden....

 

Sonntag: 17.07.2005
Strecke: 2. Internationales Hanomag-Treffen in Landmannalaugar   
Temperatur: 7,5°C,10.00h, kalt, Nieselregen, - 23,3°C, 19.30h, Sonne, windstill, warm

Als wir gegen 9.00h das erste mal wach werden, ist es diesig und ungemütlich. Um 10.00h ist es nicht viel besser....
Wir frühstücken und wagen uns nach draußen. Es regnet einen ganz feinen Nieselregen und wir sehen unsere Reittour baden gehen. Doch gegen 14.30h wird das Wetter freundlicher und als wir uns zum Sattelplatz begeben ist es schon recht schön. Dort angekommen wird uns mitgeteilt, das unsere Gruppe zu groß ist und wir uns aufteilen müssen. Die absoluten Anfänger zu erst! Also: Hans, Angela, Kai, Mandy und Carsten. Pit erhält von seinem Frauchen keine Genehmigung für den Anfängertrupp: "Nixda!, Duuu bleibst bei mir!" lautet die klare und unmissverständliche Anweisung.
In der "Anfänger-Gruppe" befindet sich auch ein Bekannter der Vorreiterin. Er läuft schon die ganze Zeit hier auf dem Platz mit einer großen Videokamera herum und macht Aufnahmen. Als er nun uns filmt, meint Hans nur: "Weg da, das kann ich ganz alleine, dafür brauche ich dich nicht." Stellt sich in Position und will sich selbst filmen. Als "Background" hatte er sich ein Pferd ausgesucht :"Nanu?, wo ist den mein Background - Pferd hin? Na ja, der Schuppen tut's ja vielleicht auch." Die Gruppe wird mit Reitkappen ausgestattet und erhält die "Bedienungsanleitung" für Gas und Bremse sowie für rechts und links. Hans erhält zusätzlich noch einmal die Beschreibung für : "Vorne" und "Hinten"....
Dann heißt es aufsitzen und los geht's. 

Nach dem Ablauf der Stunde bewegt sich dann die 2.Gruppe an den Start: Nicole, Marie, Karin, Pit und ich sowie der "Video-Mann". Auch wir erhalten Reitkappe und Bedienungsanleitung. Nicole erhält zudem die Erklärung, wie man das Pferd zum tölten bringt. 
Wir reiten durch Flüsse und Täler und es ist wirklich schön. Doch eine Stunde zum Anfang reicht wirklich aus. Das nächste mal kann man vielleicht 2Stunden probieren.
Es war wirklich ein ganz tolles Erlebnis und macht viel Spaß. Unsere Gruppe ist viel getrabt und einige male galoppiert und getöltet. Karins Pferd ist wohl die ganze Zeit im Tölt gegangen, denn sie saß so ruhig im Sattel, als wenn sie den ganzen Tag nichts anderes machen würde.

Die Sonne läst sich sehen als wir um 18.00h alle wieder zurück sind und das Wetter scheint wirklich besser zu werden. Unsere 7kg Lachs-Forellenfiles sind auch angekommen und wir teilen alles auf. Dazu erhalten wir eine "Zitronen-Pfeffer-Gewürzmischung" geschenkt.
Mensch ist der Fisch wieder gut! Wir schlagen uns alle die Bäuche voll und einige von uns verschwinden dann noch einmal für den Rest der Nacht im warmen Pool.
Ich ziehe mich mit "Arnaldur" zurück und stochere mit ihm zusammen in Islands Unterwelt  nach dem Bösen....
Ich glaube gegen 1.30h sind so ziemlich alle im Bett verschwunden, denn Morgen um 9.00h geht's wieder los. So' n Island Urlaub ist ja schließlich kein Vergnügen......

Montag: 18.07.2005
Strecke: F208 Richtung Sigalda, F26-Sprengisandur, F910-Gæsavötn-Süd    
km: 180km
Temperatur: 7°C um 7.45h, windig, diesig und bewölkt - 9,5°C um 9.10h, kalt, windig, Regen -  -0,6°C um 21.50h, kalt, windstill, Schnee

Natürlich kommen wir nicht so früh los! Lutz & Nicole schlafen noch, genauso Hans und Familie. Der Rest der Truppe ist mehr oder weniger fit und auf den Beinen. Sehen aber alle irgend wie aus, als hätten sie letzte Nacht 'nen Zombie beknutscht....
Gegen 10.00h wird dann doch gestartet: Lutz & Nicole fahren erst später los, da sie noch in ruhe frühstücken wollen und dann über die Sprengisandur  nach Akuryri fahren. Somit werden wir uns erst morgen Abend in der Askja wieder treffen. Wir verabschieden uns von Hans und Angela, da deren Urlaub am Mittwoch "Fertig!" ist. Schade, das sie nicht mehr mit können, war wirklich schön gewesen.
Wir fahren mit  Kai, Mandy & Carsten, Pit & Karin, sowie Güni und Gabi über die südliche Gæsavötn zur Askja.
Um 14.25h erreichen wir die Nýidalur - Schutzhütte auf der Sprengi. Hier erkundigen wir uns nach dem Wasserstand im Sanderfeld und erfahren, das es führ kleine Geländefahrzeuge zur Zeit nicht möglich ist, aber für unsere Fahrzeuge keine Probleme besehen dürften. Ob wir denn Gurte dabei hätten?? Natürlich! Dann überhaupt kein Problem.
Hier an der Hütte bläst ein böser Wind und wir sind froh als wir wieder in unseren Autos sitzen und gemütlich einen warmen Kaffee schlürfen können. Den Bustouristen geht es da etwas schlechter. Sie fliegen schon fast los, als sie aus dem Schutz der Hütte in den heftigen Wind treten um zu ihrem Bus zu gelangen. Es sind nur noch knapp 6°C! 
Als wir mit unserer Pause fast fertig sind, treffen auch Lutz und Nicole hier ein. Wir verabschieden uns noch einmal von den beiden und machen uns wieder auf den Weg. Die Fuhrt an der Hütte ist nicht doll und auch die folgenden können nicht wirklich was. Um 17.20h erreichen wir den Gæsavötn. Nach einer kurzen "Pinkelpause" machen wir uns wieder auf den Weg. 
Nach nur 12km in 1½ Stunden machen wir hinter dem Schwemmland des Gæsahnjúkur auf der Piste Feierabend. Zum Pub-Abend hat heute keiner so recht Lust und somit bleibt jede Crew unter sich. Wir quatschen noch am offenen Fenster eine Weile mit Pit & Karin, als es auf einmal anfängt "Wams" große Flocken zu schneien. Wenn das die Nacht so weiter geht, haben wir morgen eine interessante Fahrt vor uns.

 

Dienstag: 19.07.2005
Strecke: F910-Gæsavötn-Süd bis zur Askja   
km: 58km
Temperatur: 2,4°C um 8.00h, diesig und bewölkt
 

Es hat nicht weiter geschneit und wir kommen gut voran. Bis zur Schutzhütte brauchen wir nur knapp 1 Stunde und gegen 11.00h stehen wir am mächtigen Kraterrand des Urðarháls. Es ist schon beeindruckend, wenn man hier oben steht und in dieses tiefe Loch schaut. Kein noch so kleiner Grashalm scheint sich hierhin verirrt zu haben....Es ist eine üble Piste bis hier her gewesen und wir haben noch eine weitere, kurze Strecke übelster Steinpiste vor uns. Als wir um 12.00h die "Abfahrt" in den Sander erreichen, liegt vor uns ein Eldorado aus schwarzem Sand und Wasser. Es ist jedes mal aufs neue ein unbeschreibliches Gefühl über eine unübersehbare Fläche aus schwarzem Sand und Wasser zu schauen. Egal wohin man schaut: Wasser, Sand, Sand, Wasser.....der weite Blick über das Land wird nur durch Dunst und Nieselregen getrübt. 
Es ist ein komisches Gefühl so einfach ins "nichts" zu fahren. Was erwartet uns im Sander? Gibt es dieses mal vielleicht tiefe, ausgespülte Rinnen? Kommen wir ohne Schwierigkeiten durch? Wir wissen es nicht wirklich! Doch im Gegensatz zum letzten Mal ist die Sanderfläche sogar geflockt und man hat wenigstens ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Nach 35Minuten erreichen wir das Ende des großen Sanders und fahren rechts der Markierung weiter über schwarzen Sand zur Askja an der wir dann auch pünktlich zur Mittagspause um 13.50h eintreffen. 

Pit stellt an seinem linken vorderen Federpaket einen Schaden fest. Ihm ist das eine "Auge" abgebrochen und somit heißt es Lage tauschen. Während ich das Ersatzblatt aus unserer Staukiste krame, bauen Pit & Jürgen schon einmal das Federpaket aus. Und was macht Güni in der Zeit?: Richtig! Fotos! 
Die Jungs sind echt schnell. Schon nach knapp 2Stunden ist alles erledigt!

Als wir hier ankamen fiel uns auf, das eine der Islandflaggen auf "Halbmast" stand. Nachfragen ergaben, das es sich um ein Protest-Symbol handelt, welches sich gegen den Trassenbau durch das größte Naturschutzgebiet Islands richtet. Diese geschobene Trasse dient als "Versorgungslinie" für das neue Kraftwerk vom Kárahnjúkar-Stausee und zerstört viel unberührte Natur.

Mit Kai, Carsten und Mandy fahre ich hoch zum Parkplatz und laufe mit ihnen rüber zum Viti. Die drei wollen gerne im "Höllen-Schlund" baden gehen. Als wir gerade oben sind, fängt es an zu regnen. Der typische feine Nieselregen, der sich überall durchmogelt....
Während die drei baden, suche ich den "Knebel" Gedenkstein und werde auch fündig.
Es handelt sich um eine große Steinpyramide, mit eingelassener Gedenkplatte, zur Erinnerung an Walther von Knebel und Max Rudloff , die hier 1907 bei Forschungsarbeiten verschwanden. 

Als wir von der Wanderung total durchweicht zurück sind, gehe ich zum erstmals bei uns im Auto duschen. Klappt prima!! 
Kai, Carsten und Mandy riechen als währen sie der Hölle gerade entschlüpft und testen anschließend die Duschen der Askija Hütte.

Ingo ist mit seiner Landrover Truppe eingetroffen und gesellt sich nach dem essen zu uns. Es wird ein wirklich schöner Abend und wir bekommen viel Spaß. Ingo erzählt uns, das er morgen Geburtstag hat und das muss natürlich gefeiert werden. Karin und ich packten einfach einige Kleinigkeiten (Schoki, Harribos, Hano-Treffen-Aufkleber und "Kokos-Schokoboller") zusammen, machten ein Schleifchen drum und überreichten es ihm nach Mitternacht. Zuvor nahm ich noch eine Sprachstunde beim Warden um "Happy Birthday" auf isländisch sagen zu können (war so ähnlich wie: afmælinju til hamingju! Vielleicht kann mir noch mal jemand den genauen Wortlaut aufschreiben?). Ingo hatte Spaß ohne Ende und freute sich ganz besonders über den Schokoboller und bedankt sich dann bei Güni und Gaby - die überhaupt nichts damit zu tun hatten!! Karin und ich verstehen das nicht. Aber wie sagt man doch so schön:" Bevor isch misch uffrech, ist's mir egal!"  Es war trotzdem ein toller Abend! Mit vielen "Helle velle gott" (oder so ähnlich!?)

Mittwoch: 20.07.2005
Strecke: F88-Herðubreiðarlindir, Nr.1 Mývatn
km: 144km
Temperatur: 15,3°C um 10.20h, diesig, sehr niedrige Wolkendecke, abends sonnig 

Das Wetter sieht gut aus und so beschließen wir noch einmal hoch zum Viti zu laufen.  Es hat sich gelohnt. Wir hatten noch einmal richtig schönes Wetter  und dies mal sah ich auch die Steinpyramide ohne lange suchen zu müssen. Der Viti richt heute allerdings recht streng nach Schwefel und somit machen wir uns auch bald wieder auf den Rückweg.
Nach einer kleinen Verschnaufpause fahren wir weiter in Richtung Mývatn.
Lutz & Nicole fahren über die östliche Route (F910 / F905) und wir mit Pit & Karin über die Herðubreiðarlindir, weil das für uns die schönere Strecke ist. 
Kurz vor der Schutzhütte an der Herðubreið steht auf einmal ein Pkw mitten im Weg. Er hat sich im weichen Rand der frisch geschobenen Piste etwas eingegraben und braucht nun unsere Hilfe.
Pit hat ruck zuck!, den "Schiebeschlupp" ausgepackt, angebunden und schon geht's raus und weiter.
Ansonsten hat sich die Strecke sehr verändert. Teilweise verläuft sie auf ganz neuen Wegen und scheint uns fremd und unwirklich. Auch meinen wir das die Jökulsá an manchen Stellen riesig und unüberschaubar geworden ist.

Gegen 18.40h erreichen wir, nach einem ausgiebigen Einkauf "unseren" Campingplatz oberhalb der kleinen Kirche. Beim Supermarkt treffen wir dann auch die anderen beiden Teams wieder.

Beim Campingplatz sehe ich ein großes Schild, auf dem Reittouren angeboten werden. Nicole möchte ja gerne noch einmal reiten gehen. 4Stunden (= 7000IKR) ist das längste, was sie anbieten, danach wären die Pferde "kaputt" sagt mir das Mädel an der Anmeldung. Aber auch das ist eine schöne lange Zeit und wir machen für morgen Früh 10.00h den Termin fest. Nicole strahlt übers ganze Gesicht. 

Wir sitzen noch lange draußen, grillen und erzählen und vernichten diverse "Hochlandausrüstungen". Der Himmel wird immer rötlicher und Jürgen und Nicole klettern auf unseren Hano, um dem Geschehen etwas näher zu sein, während der "frisch therapierte" Güni mit Gabi auf den Hausberg steigt.
Du meine Güte, was ist das für ein kitschiges Farbenspiel! 

 

 

Donnerstag: 21.07.2005
Strecke: Reykjahlíð-Mývatn Nr.1, Nr.87, Nr. 85 nach Húsavík, Botnsvatn
km: 59km
Temperatur: 22°C um 9.00h, -36,5°C um 12.00h, sonnig, warm, fast widstill

Heute ist "Extrem Relaxing" angesagt!!!
Nicole habe ich zum Reiten begleitet und wir machen uns einen faulen Tag. Bei der Tour sind auch 2 Schweizer ohne Reiterfahrung bei. Diese werden aber nur die ersten 2Stunden mitreiten. Ihr Freund Sascha ist mit einem "UMM" unterwegs und ist so nett und fährt mich hoch zum Campingplatz. Als er hört, das wir mit den Hanomags unterwegs sind, ist seine geplante Tour zum Solvatarenfeld von Námaskrð nur noch Nebensache und er vergisst, das er eigentlich noch fotografieren wollte. Kurz vor 12.00h kommt "unser" Reittreck hier auf dem Platz vorbei getrappelt. Nicole und das Mädel aus Dänemark (ihr Vater ist Isländer und sie arbeitet nur im Sommer hier) sind im Gespräch vertieft....

Jeder ist heute mit irgendwelchen Kontrollen an seinem Hano beschäftigt:
Pit: seine Batterie ist übergeschwappt und wird nun gut abgewaschen.
Lutz: hat heute Abschmierdienst.
Jürgen: hätte besser nicht so genau hingeschaut. Das artet wieder in "extrem Arbeit" aus! Reifen hinten ist am Ende (Karkassenbruch!) und wird gegen Lutz seinen Ersatzreifen getauscht - weil unser Ersatzreifen nicht die gewünschte Zustimmung erhält....;- Batteriehalter muss neu befestigt werden, da der Rahmen schon risse bekommen hat und einige Kabel durchgescheuert sind;- der Druckluftkessel unter dem Trittbrett ist auch lose und muss neu befestigt werden.
Güni: fährt weiter um den Mývatn.
Jeder "relaxt" halt anders....!

Mittags bekommen wir auf einmal Besuch von Heidy und Peter aus der Schweiz. Wir hatten sie das erste mal in den Westfjorden getroffen. Sie sind mit einem SMT35 - Allradfahrzeug Namens "Filou" unterwegs. Ein schönes Auto! Nur leider steht er nun oben an der Werkstatt und sieht nicht mehr ganz so gut aus.....- irgend wie fehlt ihm vorne so einiges.
Die beiden erzählen uns von ihrem Pech in der Askija. Bei einer Wasserdurchfahrt war Peter wohl wieder mal etwas zu zügig unterwegs und das Lüfterrad hat sich in den Kühler geschraubt. Nun warten sie schon seit ein paar Tagen auf ihre Ersatzteile aus der Schweiz ,- nach dem sie schon einen Tag in der Askija gestanden hatten, bevor sie dort jemand herausschleppen konnte.

Wir verlassen gegen 17.15h den Campingplatz am Mývatn und fahren noch bis nach Húsavík an den Botnsvatn. Güni und Gabi sind in den warmen Seen auf der 87 bei Hveravellir baden gegangen und stossen erst wieder zu uns, als wir schon gegessen haben und auf dem Weg zum "Pub" sind.
Es wird ein sehr lustiger Abend, mit "Puschel-Mützen", "nassen" oder "leckenden" Kühlern, "schwitzenden" Reifen und diversen Beschreibungen zum Thema: "Filterwechsel" in der Pampa. Typisch technische Gespräche - für Outsider!
Für einige Insider bedeutet das mindestens ein Satz frische Unterwäsche und einmal Tisch im Pub neu aufbauen, weil so ein langes Elend, bei diversen Demonstrationen zum Thema: "Optimale Kofferhöhe" den ganzen Tisch- mit allen Gläsern, Polarlichtern und diversen Flaschen unserer Hochlandausrüstung- leer gefegt hat!
Um 1.00h gehen wir dann alle etwas wankend, auf kleinen Umwegen nach Hause "bei die Bett", - bevor der "Oppa" das Licht aus macht.....