Rumänien Tour 2006
vom
14.Juli - 05.August
Eigentlich
sollte uns unsere diesjährige Tour in die libysche Wüste führen um
unserer 2.Hochzeitsreise den gewissen Touch zu geben und ein gegebenes
Versprechen einzulösen...
Doch auf Grund diverser Umstände bekam Jürgen von seiner Firma den
Urlaub im Oktober gestrichen und so machen wir uns in diesem Jahr ganz alleine
auf den Weg ins unbekannte Land des Vlad Dracul, Fürst der Walachei....
Unsere Tour führt uns zuerst nach Wörth. Dort nehmen wir zusammen mit Pit & Karin am "Treffen historischer Nutzfahrzeuge" auf dem Gelände der Daimler Chrysler AG teil. Erst am Sonntag Vormittag verlassen wir Wörth und fahren über die Tschechei, Slowakei und Ungarn nach Rumänien. Den Grenzübergang in Petea bei Satu Mare erreichen wir am Dienstag den 18.Juli um 13.30h. Bis dahin haben wir 1887 km auf dem Tacho,34Std 50Min. reine Fahrzeit und über 30 Mückenstiche - natürlich nur bei mir.....
Dienstag: 18.07.2006
Strecke: Petea (Grenzübergang) /
19a, Satu Mare /E81, Livada /19, Negresti-Oas, Sapânta
km: 103km / 3Std. 30Min.
An der Grenze bei Petea sind wir nach intensiver Kontrolle
dennoch schnell abgefertigt und dürfen weiter fahren.
Wir bezahlen unsere Vignette für 30 Tage mit 4Euro, da es hier an der Grenze
keine Wechselstube gibt. Die nächste Bank ist in der City von Satu Mare.
Wir verlassen die Grenze über eine breite, gerade Straße (wie in Libyen..!)
und machen uns auf den Weg in dei Stadt.
Unterwegs begegnen uns die ersten Pferdefuhrwerke, alle vollgeladen mit Müll -
und diesen entsorgt man einfach während der Fahrt im Straßengraben. Ohne
anzuhalten, direkt vom Fuhrwerk aus. Wir sind sprachlos, so etwas haben wir noch
nie gesehen!
Die Stadt ist sehr "knösig" und erscheint uns nicht gerade "sympathisch". Vielleicht tun wir den Menschen hier ja auch unrecht, aber sie machen auf uns keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck und somit beschließen wir unseren Hano hier nicht alleine zu lassen.
Anmerkung!
Im Laufe unserer Reise stellen wir fest, das wir als Fahrzeug über 3t immer
über die "übelsten" Randgebiete der großen Städte geführt werden.
Nur wenn man in die eigentliche Stadt gelangt, wird das Städtebild deutlich
besser und wirkt lange nicht mehr so abschreckend. Nur kommt man dort nicht so
ohne weiteres hin....
Wir fahren weiter über die19a nach Satu Mare, dann über die 19
Richtung Halmeu und weiter nach Negresti-Oas. Hier geht es 587m hoch über den
Huta Pass. Hier oben solle es laut unsere Karte von "Know-How" einen
Campingplatz geben. Aber auch das werden wir im laufe unserer Tour noch lernen
müssen: Campingplatz in Rumänien hat nicht die Bedeutung von Campingplatz in
Deutschland...
Also genießen wir die schöne Waldlandschaft und den uns umgebenen Duft
feuchten Waldbodens und frisch geschlagenen Holzes. Die Straßen - eigentlich
kann man dieses Szenario nicht als solches bezeichnen- sind schon auf den ersten
Kilometern als "anstrengend" zu bezeichnen. Große Löcher wechseln
sich ab mit breiten Rinnen und dicken Beulen....wir haben immerhin die Wahl!
Unterwegs erleben wir ein Wechselbad der Gefühle. Hier wechseln
sich die krassesten Gegensätze ab. Arm, reich, High-tech und Non-Tech!
Auch die Häuser spiegeln ein ähnliches Bild wieder.
Wir haben soviel Pomp noch
nie in Abwechslung mit ärmlichen Behausungen gesehen. Erstaunt sind wir darüber, das überall gebaut wird - nur die Straßen hat man dabei vergessen.
Als wir gegen 16.30h Sapanta erreichen, ist auch der Cimitul
Vesel / Fröhlicher Friedhof ausgeschildert. Ich freue mich schon auf den
Friedhof, von dem wir schon so viel gehört haben. Doch weicht meine Euphorie
schnell der absoluten Ernüchterung als wir den Eingang zum selbigen erreichen:
Menschenmassen tummeln sich dort und der kleine Markt an der Straße ist dermaßen
überlaufen, das ein durchkommen kaum möglich ist. Wir fahren weiter zum
ausgeschilderten Campingplatz - den wir wegen Überfüllung ebenfalls links
liegen lassen und folgen der Straße einfach weiter, bis wir eine Wiese
erreichen, die wunderschön an einem Flüsschen liegt. Der Grill tut sein
übriges und zu Besuch hatten wir "Bär", die mit ihrem Vater
unterwegs war um "Fischfutter" im Fluss zu sammeln (unter den Steinen
befinden sich große Wurmähnliche Larven, die gesammelt wurden) und zwei
streunende Hunde. Karin hätte ihre Freude gehabt.
Mittwoch: 19.07.2006
Strecke: Sapânta, Sighetu Marmatiei
/18, Vadu Izei bis Sacel, Mosei /17c, Borsa /18; Mestecanis /E58, E576, 17, Vama,
Frumosu, Vatra Moldovitei
km: 258km / 9Std. 30Min.
Um 6.35h sind es draußen schon 24,8°, Tendenz steigend!, um 6.55h
26,7°...es geht schnell bergauf mit den Temperaturen.....
Über die 19 bis nach Sighetu Marmatiei, dann auf die 18 in Richtung Baia Mare.
Bei Vadu Izei biegen wir ab in Richtung Barsana und Sacel.
In Barsana kommen wir etwas vom Weg ab und landen in den kleinen Gassen des
Dorfes. Die Straße ist so eng, das ein wenden unmöglich ist... Ein Pferdewagen,
schwer beladen mit Erde, rollt unverhofft zurück auf die Dorfstraße. Der
Fuhrmann versucht ihn zu stoppen, indem er einen Stein hinter das rollende Rad
wirft. Aber der Wagen ist zu schwer und rollt darüber hinweg und erbarmungslos
zurück auf die Straße. Das Pferd versucht zu ziehen, schafft es aber nicht in
die steile Hofeinfahrt hinauf. Die Frau des Fuhrmanns kommt angelaufen und
schmeißt einen dicken Wackerstein hinter das Rad und der Wagen kommt zum
stillstand. Das Pferd wird beruhigt und dann schieben wir zu viert den Wagen
zurück auf den Hof. Der Hund des Nachbarn ist auf das Spektakel vor seiner
Türe aufmerksam geworden und schaut nun nach dem rechten.
In
Sacel biegen wir ab auf die 18 nach Borsa und dort schrauben wir uns in einer
nicht enden wollenden Serpentinen hinauf auf den 1416m hohen Pasul Prislop.
Hier oben hat man tatsächlich mit dem Bau einer Kirche begonnen, als
wenn's davon nicht schon genug geben würde. Zwischen Calibaba und Valea Stanei
steht oben auf dem Berg eine wunderschöne Kirche... In Iacobeni wechseln wir auf
die E576 - in der Hoffnung auf bessere Straßen! Es darf gelacht werden. Der
einzige Unerschied besteht darin, das sie Löcher größer sind.
Hinter Pojorata verpassen wir in einer Großbaustelle den Abzweig nach Vatra
Moldavitei und fahren weiter nach Varma. Unterwegs geraten wir dann auch noch in
den Gegenverkehr eines Rad-Rallye-Konvois. Doch wir haben Glück im Unglück,
der Lkw - Fahrer vor uns kennt sich aus und biegt kurzer Hand links ab in die
Gassen des Vorortes. Wir folgen ihm ganz unauffällig in seiner Staubfahne und
sparen viel Zeit.
Von Varma bis Vatra Moldovitei ist es nicht weit. Doch leider verpase ich den
Abzweig zum Kloster und wir fahren einige km übler Straße in Richtung Moldovta
und weiter....- es findet sich aber auch kein gescheiter Übernachtungsplatz, so
das sich der Weg eventuell noch gelohnt hätte. Auch ist der eingezeichnete
Platz mal wieder nicht vorhanden.
Nun stehen wir - mit Genehmigung einer jungen Nonne auf dem Parkplatz des Klosters und werden uns Morgen eine der 5 berühmten Klosterkirche anschauen. Die fünf Kirchen, deren Fresken größtenteils erhalten sind, liegen in einem relativ kleinen <gebiet. Es handelt sich um Humor, Moldavita, Voronet. Zwischen den Kirchen liegen 10 bis 40km.
Die Kirche stammt aus dem Jahre 1532. Die Kirche ist von hohen Mauern und
Wehrtürmen umgeben und in dem Kloster auf der anderen Seite des Parkplatzes
sollen heute etwa 40 Nonnen leben.
Die Fresken stammen aus dem Jahr 1537 und stellen den Stammbaum Christi dar.
Ich gehe Abends noch ein wenig spazieren und treffe dabei Kuh - Elsa, die man vergessen hat mit nach Hause zu nehmen....
Donnerstag: 20.07.2006
Strecke: Vatra Moldovitei, Varma /17,
Frasin, Stulipicani, Ostra, Holda, Bosteni /17b, Potania Teiului, Bistricioara
/15, Ceahlau, Durau und zurück nach Bistriciora /15, Tulghes, Recea, Tengheler,
Ditrau /12, Gheorgheni /12c, Bicaz /15, Buhalnita und zurück nach Bicaz, Secu,
Izvoru Alb
km: 318km / 10Std. 40Min.
Um 7.15h (eigentlich haben wir bereits 8.15h!, wir haben nur unsere Uhren
nicht umgestellt...) machen wir uns auf zur "Kirchenbesichtigung". Es
sind schon einige Übernachtungsgäste des Klosters zurück an ihrem Bus und
bereit zur nächsten Kirchenbesichtigung.
Der Eintritt kostet 4 Lei pro Person (ca. 1,20Euro) und 6 Lei für Foto Tax (ca.
1,70Euro).
In der Kirche findet derzeit eine Messe statt und viele Einheimische sind da -
in feinem Sonntagsstaat! Irgend etwas findet hier heute statt, wir wissen nur noch
nicht genau was. Hier spricht keiner deutsch oder englisch, so das wir auch
nicht einfach fragen können.
Später am Tag finde ich im Reiseführer den Hinweis auf "Regionale
Feiertage". Demnach ist heute der Gedenktag des Hl. Elias (Sfântu Ilie).
Die Kirche mit ihren schönen Außenanlagen ist wirklich schön, doch das schönste für mich ist, das es hier
die berühmten buntbemalten Oster - Eier der Huzulen gibt.
Erklärung lt. Reiseführer:
Die Huzulen sind ein slawisches Volk ungewisser Herkunft die im 18. Jh. aus dem
unwirtlichen Teil der Karpaten zwischen der Bukowina und Galizien in die
heutige Bukowina zog. Sie wurden als Holzfäller und Waldarbeiter beschäftigt
und erhielten als Gegenleistung Land, welches sie rodeten und bestellten.
Nach langem überlegen, entscheiden wir uns dazu ein Straußenei zu erstehen. Den Preis darf man einfach nicht sehen, es ist eine Unterstützung für das Kloster und wir haben etwas ganz besonderes bekommen, was es sonst nirgends gibt!
Zurück bis nach Vama zur E576 bis kurz hinter Frasin biegen wir recht auf
die Straße nach Ostra ab. Unterwegs passieren wir unzählige "Brunnen -
Häuser". Die schönsten befinden sich hinter den Zäunen von
Privatbesitzern. Bei den weniger "schönen" Brunnenanlagen handelt es
sich größtenteils um einfache "Schwängel-Pumpen" am Straßenrand. Die Wegweiser sind teilweise recht
gewöhnungsbedürftig doch wir machen es uns schnell zur Gewohnheit den
"Wegsteinen" zu folgen, da wir feststellen mussten, das diese viel
genauer sind als die üblichen Blechschilder...
32 km hinter Ostra schrauben wir uns den 1161m Hohen Tamita - Paß hinauf und
anschließend wieder hinunter nach Holda.
Dort wechseln wir links auf die 17b in Richtung Brosteni und weiter nach Poiana
Teiului. Hier wechseln wir rechts auf die 15 und fahren weiter bis nach
Bistricioara. Wir wollen über Waldwege durch das Muntii Ceahlau fahren
und wechseln dazu auf die Straße nach Ceahlau und Durau. Unterwegs haben wir
einen schönen Blick auf den Lacul Izvorul Muntelui und sehen einige wirklich
schöne Campingplätze an den einzelnen Seitenarmen des Sees. Doch es ist mal
wieder viel zu früh um nach einen
Übernachtungsplatz Ausschau zu halten. In Durau müssen wir dann die Idee der
"Forest Route" begraben. Das Hochwasser des letzten Jahres hat hier
alle Wege zerstört und somit ist zur Zeit kein Durchkommen möglich. Also
umdrehen und den ganzen Weg zurück bis zur 15. Von hier aus sollten wir (lt.
dem Ratschlag eines jungen Mannes aus der Touristzentrale) nach rechts fahren um
über Hangu nach Bicaz zu kommen. Doch wir überlegen uns es noch einmal
"anders" zu versuchen und fahren an der 15 nach links in Richtung
Tulghes. Wer nicht hören will muss fühlen!
Die Straße ist schon in Tulghes entsetzlich zu fahren. Durch die Hitze staubt
es entsetzlich, aber wir wollen einfach nicht akzeptieren, das es keine gute
Idee war diese Abkürzung zu wählen....Denn wann waren unsere Abkürzungen
wirklich mal kürzer?!
Tulghes ist schnell gefunden, doch sonst können wir keine Beschilderung oder
Steinmarkierungen mehr ausmachen. Recea liegt halb abgeknickt im hohen Gras und
Hagota ist beidseitig verrostet und nicht mehr lesbar, so das wir auf einmal
unverhofft oben auf dem Pass in Tengheler auf 1025m stehen. Dort erkundigen wir
uns nach der Richtigkeit des Weges, erhalten die Bestätigung und drehen noch
einmal um und fahren zurück nach Hagota. Da Hagota nur aus zwei Häusern
besteht sollte es doch möglich sein die Abzweigung zum "roten See" zu
finden. Wir finden auch einen Weg, den wir auch 500m folgen können, bevor er
auf einer Lichtung im Wald endet...
In Ditrau kommen wir auf die 12 und fahren auf einer super Straße über
Gheorgheni /Niklasmarkt zum Lacul Rosu / Roter See und durch die Klamm bei Bicaz.
Die Klamm ist von dieser Seite her gesehen wirklich Spektakulär, weil man unter
den Felsüberhängen hindurchfährt. Meine Objektivität gegenüber den
"Straßenzuständen" kann ich nicht mehr glauben. Nach den übelsten
"Pisten" scheint mir selbst die schlechteste Asphalt Straße ein Traum
zu sein.....Laut "Know How" - Straßenkarte soll sich hinter Bicaz
(ich trau' mich schon gar nicht mehr es zu sagen) bei Potoci ein Campingplatz
liegen.... doch hier gehen nicht einmal die eingezeichnete Straße ab! Wir
drehen mal wieder um und fahren zurück um kurz vor Dodeni bei Bicaz rechts ab
nach Izvoru Alb zu fahren.
Hier am Ende des Tals beginnt der National Park Muntenii Ceahlau, der
gebührenpflichtig ist,- wenn man ihn passieren will.
Da wir mit unserem Hano nicht auf dem Campingplatz stehen können, erhalten
wir von der "Campingplatzleitung " einen Platz neben einem Wohnhaus
zugewiesen. Gebühren frei und direkt am Fluß!
Nach dem wir was gegessen haben gehen wir noch einmal hoch in die Bar um was zu
trinken. Dort treffen wir auf den Forstwart Jan, der uns irgendetwas erklären
will. Es kann nichts gescheites sein und ähnelt stark dem Angebot zum
"Rudelbumsen". Wir machen gute Mine und lachen uns über seine blöden
Grimassen kaputt. Er "verwaltet" auch unseren Stellplatz und will uns
unbedingt auf ein Bier einladen. Es werden letztendlich 2 und wir gehen um
23.30h leicht torkelnd zurück zum Hano.
Freitag: 21.07.2006
Strecke:
Izvoru Alb, Bicaz / 12c, Bicaz-Klamm, Lacul Rosu, Gheorgheni /Niklasmarkt /12c,
Valea Stramba /12, Suseni, Bradesti / 13a, Odorheiu Secuiesc / Hofmarkt,
Feliceni, Cristuru Secuiesc, Sighisoara / 13/E60, Medias / 14, Copsa Mica / 14,
Sibiu / 14/7/E81, Talmaciu / 7/E81, Scoreiu / 1/E68, Cartisoara / 7c (die
Transfagarasanul)
km: 360km / 11Std. 20Min.
Mir brummt etwas der Schädel, doch nach dem duschen geht's mir besser. Die gestrige Euphorie über den schönen, kostenlosen Stellplatz begraben wir heute ganz früh am Morgen. Denn schon als wir das abgesperrte Gelände verlassen, kommt Jan an. Wir stellen unseren Hano erst einmal an die Seite und wollen uns von ihm verabschieden. Doch statt einem einfachen "La reverdere" erhalten wir die typische Geste zum Zahlen. Er will auf einmal 30Lei für den Platz haben. Als ich ihn frage was das denn nun solle, reibt er wieder nur Daumen und Zeigefinger aneinander. Er will Geld! Wir geben ihm 5 doch er will mehr. Erst bei 25Lei (ca. 7Euro) zieht er ab. Ganz schön frech! Noch einmal wird uns das nicht passieren.
Bei Tasca wird getankt. Ob wohl dies eine recht große, moderne Tanke ist,
kann man auch hier nur bar bezahlen. Von dieser Seite aus gesehen ist die Klamm
bei Bicaz nicht so beeindruckend. Aber dafür ist es am Lacul Rosu heute früh schön
leer. Während wir einige Aufnahmen machen, überlegen wir, warum er eigentlich
"Roter See" heißt. Er sieht auch in der Sonne nicht wirklich
"Rot" aus...
Auf dem Weg nach Gheorgheni werden uns immer wieder selbst gesammelte Blaubeeren
angeboten, die hier einen gewissen Nebenverdienst in den Sommermonaten bedeuten.
In Gheorgheni suchen wir die Verbindungsstraße nach Suseni, wechseln auf die 12
und halten uns dann an Bradesti. Die Straße ist nichts für alte, Rheumatiker,
schwangere, schwache Nerven und nicht "Schlaglocherprobte"... Kurz um:
es gibt keine vernünftige Erklärung, warum man diese Straße fahren sollte.
Das diese "gelb" (also als Nebenstraße) und nicht "weiß"
(für sonstige Straßen) eingezeichnet ist, kann nur ein versehen sein. Man
taucht in die tiefen Löcher ein und muss beim wieder Auftauchen darauf achten,
das einem keiner entgegenkommt... Meine 35km Streckeneinsparung sind somit voll
für'n...POPO! Der Zeitverlust ist enorm und wir schaukeln mit ca.15km/h bis nach
Sicasau.
Erst am See (noch ca. 21km bis nach Bradesti) hat das Martyrium ein Ende und
die Straße ist wieder als solche zu erkennen. In Tarnovita gehen wir im
Supermarkt einkaufen. Hier erhalten wir erstklassiges Grillfleisch und einen
tollen Blaubeer Likör, den wir nirgendwo mehr bekamen.
Ein kurzes Stück auf der 13a, dann über Feliceni weiter in Richtung Sighisoara.
Die Hitze ist heute wieder extrem. Die Luft scheint zu stehen und die
Reifen machen auf dem dampfenden Asphalt schmatzende Geräusche. Wir suchen uns
einen schattigen Baum an der Straße, mitten in der Einfahrt eines Feldweges.
Natürlich komm nach einer knappen halben Stunde der Bauer mit seinem Trecker
und will vorbei. Also packen wir ein und fahren weiter. 40°C sind gar nichts....
Je weiter wir uns Medias nähern, desto unerträglicher wird die Hitze.
Sighisoara / Schässburg (wird nächster Jahr Hauptkulturstadt) wird nur
"durchflogen", obwohl diese Stadt es wirklich verdient hätte, ihr
mehr als nur diesen kurz Blick zu gönnen. Medias ist schnell erreicht.
Eigentlich wollten wir hier die Emerez Str. besuchen, um dort Fotos für die Oma
von Freunden zu machen. Aber bei Medias handelt es sich zwischenzeitlich um
eine große Metropole mit Industrie und geschäftigem treiben. Ohne Stadtplan -
keine Chance! Aber bei dieser Hitze haben wir auch nicht die Lust unser Auto zu
verlassen um in den Brutkasten zu steigen. Wir entscheiden uns gegen die
Fotosession und fahren weiter nach Richtung Sibiu. Hier ist das Verkehrschaos
dann perfekt. Noch vor der Stadt stehen idyllisch die Händler mit Honig der
Region und keine 2km weiter tobt der Mob! Wir haben wirklich Schwierigkeiten uns
durch das dichte Gewusel hindurch zu finden und den richtigen Abzweig zur 1
nicht zu verpassen. Wir halten uns nach Ramnicu Valcea (Ra.Valcea) und Basrov.
Wir brauchen fast 40 Minuten um wie ein "Korken aus der Flasche"
wieder auf normale Verkehrsdichte entlassen zu werden. Hie stehen dann auch
wieder Händler - dieses mal mit Käse! Glücklich endlich auf de 1 / E68
gelandet zu sein, geht's zügig in Richtung Fagaras weiter. Die 7c geht kurz
hinter Scoreiu rechts ab. Schon der erste Blick auf das Gebirge ist
beeindruckend und wir freuen uns auf die "Kühle" Abwechslung!
Unterwegs steht ein "Granit 500E" - Trecker am Straßenrand, den wir
natürlich fotografieren müssen. Die uns nun erwartende Strecke des "Transfargarasanul"
ist einfach nur als umwerfend zu beschreiben. Um 18.45h haben wir es geschafft
uns in unzähligen Kurven auf 2540m hinauf zu schrauben. Oben steht eine
"Touristen" Station mit etlichen Souvenier Buden. Der Platz ist voll
mit Zelten und Autos. Da der Tunnel nicht geschlossen ist, fahren wir
weiter auf die andere Seite des Passes. Hier drüben herrscht dichter Nebel und
die alte Passstation sieht unheimlich aus. Wir fahren weiter hinab und sehen
schon von weitem eine Pferdeherde den Berg hinauf kommen. Da es doch schon
wieder recht spät geworden ist und die Sicht nicht viel hergibt entscheiden wir
uns hier oben zu übernachten und erst Morgen an den See zu fahren. Ich steige
aus um die Pferde zu fotografieren und Jürgen fährt etwas weiter hinunter, um
dort einen geeigneten Platz zu suchen. Hier treffen wir dann auch auf Patrik und
Regina aus der Schweiz. Die beiden sind mit ihrem VW-Bus schon seit längerem
unterwegs und haben schon einiges gesehen!