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Sonntag 30.04.00

                                       

Als wir die Landzunge von Strandhill verlassen, scheint die Sonne und aus der Ferne können wir auf der anderen Seite der Dünen Seehunde am Strand liegen sehen. Leider führt kein Weg von hier aus hinunter an den Strand, so das wir sie nur von weitem sehen können.
Unser heutiges Ziel heißt zuerst "Clonmacnoise", welches von dem heiligen Ciaran 545 gegründet wurde. Auf dem Gelände der "Insel der Gelehrten und Heiligen" am Ufer des Shannon befinden sich zwei Rundtürme. Der eine O'Rourke's Tower  ist fast 19m hoch, ohne Kuppel aber mit acht Fenstern. Das vier Meter Hohe Cross of the Scriptures (Inschriftenkreuz) wird ins 10.Jahrhundert datiert. Dessweiteren befinden sich auf der einst größten Klosteranlage Europas rund 400 Grabsteine mit gälischer Inschrift. Der Dia-Vortrag um 14.00h in deutsch hilft uns einiges besser zu verstehen. Das Licht hält sich und die Touristen auch. Wir können uns nur anhand der Bilder aus dem Dia-Vortrag eine Vorstellung davon machen, was hier im Sommer zur Hochsaison los sein muss. Es ist so schon recht schwer, an die einzelnen Objekte zu gelangen, ohne Scharen von Menschen mit zu fotografieren. Aber wir haben glück !- mal wieder. Wer wartet wird halt doch belohnt- wenigstens manchmal.

 

                       


Als wir um 15.00h Clonmacnoise verlassen, beschließen wir uns als nächstes die alte "Locke' s Whisky Distillery Museum" in Kilbeggen anzusehen.
Unterwegs fahren wir an einem kleinen "Transport & Heritage - Museum" vorbei. Vor der Tür stehen 6 kleine, nette Morris Minor, liebevoll restauriert und schön in Reih und Glied aufgestellt. Deren Besitzer waren auf einer Sonntags-Tour ebenfalls zufällig an diesem Museum gelandet.
Der Museums Besitzer machte uns einen "Verry Special Price" für einen Besuch in seinem Museum. Also gehen wir hinein in das Museum der besonderen Art. Der gute Mann sammelt nicht nur Autos, sondern alles was alt ist: Bücher, Schallplatten, Dreschmaschinen, Kaffeemühlen, Eisenbahnen, Picknickkörbe, Torfstech-Utensilien, Flaschen, Trecker, Pferdegeschirr, Bilder, Postkarten....eine wahre Fundgrube für jeden der verloren geglaubte Sachen sucht. Hier finden wir z.B. auch den Rover 100 der den Wikinger - Kopf als Kühlerschmuck trägt.
Wir verlassen das kleine Museum und starten durch bis zur Distillery.
Die Locke Whiskey-Distillerie in Kilbeggan ist vermutlich die älteste "lizenzierte" Brennerei der Welt. Denn bereits 1757 erhielt der damalige Besitzer Matthew Mac Manus eine Brennerei Lizenz. Von 1843 bis zur Schließung im Jahre 1957 war die Distillery in Besitz der Familie Locke.
Ein wirklich lohnender Abstecher mit anschließendem "Probe-Ausschank"...Wir probierten einige der dort angebotenen Köstlichkeiten und verließen den Schankraum leicht besäuselt (- nicht ohne einige Fläschchen erstanden zu haben) und machten uns auf einen Platz für die Nacht zu suchen.
Am "Lough Ennell" fuhren wir auf einen riesigen Platz direkt am See und mitten in einem Waldstück gelegen.
10£ pro Wage wurden fällig. Aua! das tut weh! Wir fanden einen schönen Platz auf einer Lichtung mit Möglichkeiten zum grillen und Rasenfläche zum sonnen. Erst als wir uns die Duschen und Sanitäranlagen anschauten, fragten wir uns ernsthaft, wofür wir soviel bezahlt haben. Die Sanitäranlagen stammten wahrscheinlich aus der Zeit von Clonmacnoise. Die Toilettenbrillen dienten nur als Spritzschutz für die Keramik...., aber dafür durften wir die Duschen noch einmal extra bezahlen: für ca.3 Min. 0,50£  und nur mit Badelatschen zu betreten......

Montag 01.05.00

Trotz mieser Sanitäranlagen ärgern wir uns nicht weiter über diese Abzockerrei, sondern genießen unser Frühstück im Freien.
Die Sonne scheint warm herab und kein Wind weht die wohlige Wärme fort.
Kurz nach 10.00h verlassen wir diesen nicht zu empfehlenden Platz und machen uns auf nach Newgrange  im Boyne-Tal.
Als wir in Newgrange ankommen erkennen wir schon von weitem das vollständig durchgestailte Touristen Zentrum. Vom Parkplatz aus geht es zu Fuß ins Center. Dort bekommt man verschieden farbige Punkte aufgeklebt (je nachdem ob man sich Newgrange oder Knowth oder beides anschauen möchte). Dann geht's ab zur Kasse und weiter zum Bus-Shuttle. Ja,ja, es ist nicht mehr so einfach sich Kultur anzuschauen....Knowth war unser ersten Anlaufpunkt. Wenn man des englischen nicht sehr mächtig ist, versteht man nur böhmische Dörfer und davon reichlich...Also beschränkten wir uns auf das fotografieren und überließen es den anderen den Vortrag zu lauschen. In Newgrange angekommen muss man auch wieder warten, bis ein Führer frei ist, dann darf man erst hinein. Pit hatte in Newgrange die Nase gestrichen voll und meint ob wir jetzt der "Cultur-Club" sein!!! Also, ganz ehrlich : wir brauchen diese geballt und straff organisierte Guide-Tour auch nicht noch einmal. Allerdings war es schon interessant durch den schmalen Gang von Newgrange  ins innere zu gehen und dort den simulierte Sonnenaufgang des Neuen Jahres zu sehen.
Nach einer guten Mittagspause verlassen wir um 16.30h Newgrange und fahren weiter nach Monasterboice. Diese Ruinen sind für ihre Hochkreuze berühmt und liegt 1,5km westlich von der Hauptstraße zwischen Drogheda und Dundalk. Nach dem Brand 1097 ist außer dem Rundturm nicht viel übriggeblieben. Vor dem Turm steht das schönste Hockkreuz Irlands. Das fast sechs Meter hohe Kreuz ist mit biblischen Szenen in Halbrelief geschmückt. Es ist ein kleiner ruhiger Friedhof der lange nicht so stark vom Tourismus frequentiert ist wie Newgrange. Als wir hier ankamen war es schon später Nachmittag und ein Reisebus aus Bellfast und einige einzeln reisende waren die einzigen Besucher dieser Kultstätte, so das wir noch einige nette Fotos machen konnten, bevor sich das Licht ganz verabschiedete.
Der Tisch auf diesem Parkplatz war wie für uns geschaffen. Gemütlich in der Sonne sitzen und was futtern und die Leute beobachten. Es wurde wie immer viel gelacht, vor allem als eine Irin (?) an Lutz Hanomag vorbei ging und ihn (- den Hano) ganz vorsichtig streichelte. Ja, so unterschiedlich sind die Reaktionen unserer Autos auf die Bevölkerung: die einen schlagen ein Kreuz, andere meinen stramm stehen zu müssen oder glauben gar das Militär sei wieder eingerückt oder sie kommen vor lauter Lobpreisungen nicht mehr zum Luftholen oder so wie diese Frau wohl glaubte ein Prähistorisches Wesen zu sehen und dieses dann streicheln musste.......

       Dienstag 02.05.00

Das Wetter kann hier so schön sein! Wir sitzen in der Morgensonne und frühstücken. Rotkehlchen, Dompfaffe und Meisen leisten uns Gesellschaft. Der "Sheriff" (ein gutbetagter, alter Hund) vom Haus von gegenüber liegt dösend auf der Fensterbank. Wir brechen auf zur letzten Etappe nach Rush. Schon um 11.45h erreichen wir den netten Campingplatz direkt am Meer und entschließen uns heute Abend mit dem Bus nach Dublin zu fahren. 
Mit der Linie 33 fahren wir um 17.00h in Richtung  City. Der Fußweg bis zur Bushaltestelle kommt uns bei der Hitze wie eine Ewigkeit vor, dabei sind es gerade einmal 5 Minuten zu laufen...
In "Flannery's Temple Bar" finden wir was wir suchen. Live Music All Days!! Wir beschließen zu bleiben und beobachten das bunte Treiben um uns herum. Mit dem letzten Bus um 23.15h fahren wir wieder zurück zum Campingplatz, den wir gegen 1.00h erreichen.

Mittwoch 03.05.00

Nachdem Uwe und Lutz schon gestern unsere Fähre auf 9.00h (von 21.00h) haben umbuchen lassen. Brauchen wir heute nur noch zu tanken, damit wir hier morgen nicht schon in hecktik verschwinden müssen.
Um 11.25h geht's auf zur "Dublin Tour Nr.2". Wir schlendern durch die Stadt, kaufen Postkarten und Briefmarken und machen uns auf zur "Guinness Hopstore". Ein wirklich nettes Museum, welches Guinness dort errichtet hat. Von Reklameplakaten der Gesamten Guinness-Epoche, sämtliche Werbeslogans auf Band und diverse Comics gibt es nichts was man hier nicht findet. Selbstverständlich kann man sich hier auch genauestens über die Herstellung des "Braunen-Altöls" genauestens informieren und erklären lassen. Damit man dann auch wirklich alles verstanden hat kann man einen Teil der Eintrittskarte im Hopstor eigenen Pub gegen 1 Pint Guinness eintauschen.
Um 17.00h treffen wir uns mit Lutz in der "Tempel Bar" um von hier aus gemeinsam zurück zum Campingplatz zu fahren. Das schöne Wetter nutzen wir noch aus, indem wir uns einen gemütlichen Abend machen und ein letztes mal auf irischem Boden mit unseren letzten Guinness Vorräten anstoßen und zeitig ins Bett gehen.

Donnerstag 04.05.00

Um 6.00h schellt der Wecker und um 6.50h sitzen alle startklar in ihren Autos. Unser kleiner Konvoi setzt sich schweren Herzens in Bewegung und in Richtung Fähre. Wir  müssen durch die Stadt zum Hafen. Es ist schon recht voll aber um 7.50h erreichen wir den Hafen von Dublin und freuen uns auf unser Frühstück.
Unsere 9.00h Fähre entfällt wegen Technischer Probleme und wir werden umgebucht auf die HSS-Fähre nach Dún Laoghaire. Um 8.10h setzen wir uns wieder in Bewegung und fahren durch das Hafengelände raus in Richtung Hafen Dún Laoghaire. Unterwegs müssen wir doch tatsächlich noch einmal Maut bezahlen, um das Hafengelände auf diesem Weg zu verlassen!
Um 9.00h sind wir im Hafen. Die HSS verlässt laut Plan um 11.30h den Hafen /Irland und kommt um 13.30h in Holyhead /England an. 
Als wir um 13.30h in Holyhead an Land gehen, erwartet uns eine Großbaustelle über die gesamte Insel. Im Schneckentempo geht's erst einmal los. Trotz Hitze und "keine" Lust fahren wir noch bis kurz vor Luton bei London. Unser Urlaub ist ja eigentlich schon zu ende und somit wollen wir den Rest der Strecke nun auch möglichst schnell hinter uns bringen.

Freitag 05.05.00

Um 21.50h erreichen wir wieder Unseren Ausgangs Punkt Rastplatz "Aachener Land". Pit ist noch total daneben und meint, das es doch erstaunlich ist, wie schnell so Hecken doch wachsen. Zuerst wissen wir gar nicht was er meint und als wir nachfragen, meint er:" Die Hecke dort drüben war vor zwei Wochen doch noch nicht so hoch - oder ?!" "Nee, war sie auch nicht, denn da waren wir auch drüben auf der Anderen Seite des Rastplatzes....." Das allgemeine Gelächter kann man sich bestimmt vorstellen und es wurde noch recht nett im "Aachener Land"

3649km waren wir in diesen knapp zwei Wochen unterwegs und hatten einen Verbrauch von Ø 17,05l Diesel!

Es waren zwei wirklich schöne Wochen zum entspannen und erholen. Allerdings muss ich gestehen, das uns die zwei Wochen Irland fast eben so teuer gekommen sind wie vier Wochen Island ..... und da liegt es eigentlich schon auf der hand wohin es bald wieder gehen soll!! Oder!?