Als wir die Landzunge von Strandhill verlassen, scheint die
Sonne und aus der Ferne können wir auf der anderen Seite der Dünen Seehunde am
Strand liegen sehen. Leider führt kein Weg von hier aus hinunter an den Strand,
so das wir sie nur von weitem sehen können.
Unser heutiges Ziel heißt zuerst "Clonmacnoise", welches von dem
heiligen Ciaran 545 gegründet wurde. Auf dem Gelände der "Insel der
Gelehrten und Heiligen" am Ufer des Shannon befinden sich zwei Rundtürme.
Der eine O'Rourke's Tower ist fast 19m hoch, ohne Kuppel
aber mit acht Fenstern. Das vier Meter Hohe Cross of the Scriptures (Inschriftenkreuz)
wird ins 10.Jahrhundert datiert. Dessweiteren befinden sich auf der einst
größten Klosteranlage Europas rund 400 Grabsteine mit gälischer Inschrift.
Der Dia-Vortrag um 14.00h in deutsch hilft uns einiges besser zu verstehen. Das
Licht hält sich und die Touristen auch. Wir können uns nur anhand der Bilder
aus dem Dia-Vortrag eine Vorstellung davon machen, was hier im Sommer zur
Hochsaison los sein muss. Es ist so schon recht schwer, an die einzelnen Objekte
zu gelangen, ohne Scharen von Menschen mit zu fotografieren. Aber wir haben
glück !- mal wieder. Wer wartet wird halt doch belohnt- wenigstens manchmal.
Als wir um 15.00h Clonmacnoise verlassen, beschließen wir uns als nächstes die
alte "Locke' s Whisky Distillery Museum" in Kilbeggen
anzusehen.
Unterwegs fahren wir an einem kleinen "Transport & Heritage -
Museum" vorbei. Vor der Tür stehen 6 kleine, nette Morris Minor,
liebevoll restauriert und schön in Reih und Glied aufgestellt. Deren Besitzer
waren auf einer Sonntags-Tour ebenfalls zufällig an diesem Museum gelandet.
Der Museums Besitzer machte uns einen "Verry Special Price" für einen
Besuch in seinem Museum. Also gehen wir hinein in das Museum der besonderen Art.
Der gute Mann sammelt nicht nur Autos, sondern alles was alt ist: Bücher,
Schallplatten, Dreschmaschinen, Kaffeemühlen, Eisenbahnen, Picknickkörbe,
Torfstech-Utensilien, Flaschen, Trecker, Pferdegeschirr, Bilder,
Postkarten....eine wahre Fundgrube für jeden der verloren geglaubte Sachen
sucht. Hier finden wir z.B. auch den Rover 100 der den Wikinger - Kopf als
Kühlerschmuck trägt.
Wir verlassen das kleine Museum und starten durch bis zur Distillery.
Die Locke Whiskey-Distillerie in Kilbeggan ist vermutlich die älteste
"lizenzierte" Brennerei der Welt. Denn bereits 1757 erhielt der
damalige Besitzer Matthew Mac Manus eine Brennerei Lizenz. Von 1843 bis zur
Schließung im Jahre 1957 war die Distillery in Besitz der Familie Locke.
Ein wirklich lohnender Abstecher mit anschließendem
"Probe-Ausschank"...Wir probierten einige der dort angebotenen
Köstlichkeiten und verließen den Schankraum leicht besäuselt (- nicht ohne
einige Fläschchen erstanden zu haben) und machten uns auf einen Platz für die
Nacht zu suchen.
Am "Lough Ennell" fuhren wir auf einen riesigen Platz direkt am See
und mitten in einem Waldstück gelegen.
10£ pro Wage wurden fällig. Aua! das tut weh! Wir fanden einen schönen Platz
auf einer Lichtung mit Möglichkeiten zum grillen und Rasenfläche zum sonnen.
Erst als wir uns die Duschen und Sanitäranlagen anschauten, fragten wir uns
ernsthaft, wofür wir soviel bezahlt haben. Die Sanitäranlagen stammten
wahrscheinlich aus der Zeit von Clonmacnoise. Die Toilettenbrillen dienten nur
als Spritzschutz für die Keramik...., aber dafür durften wir die Duschen noch
einmal extra bezahlen: für ca.3 Min. 0,50£ und nur mit Badelatschen zu
betreten......
Montag 01.05.00
Trotz mieser Sanitäranlagen ärgern wir uns nicht weiter über
diese Abzockerrei, sondern genießen unser Frühstück im Freien.
Die Sonne scheint warm herab und kein Wind weht die wohlige Wärme fort.
Kurz nach 10.00h verlassen wir diesen nicht zu empfehlenden Platz und machen uns
auf nach Newgrange im Boyne-Tal.
Als wir in Newgrange ankommen erkennen wir schon von weitem das vollständig
durchgestailte Touristen Zentrum. Vom Parkplatz aus geht es zu Fuß ins Center.
Dort bekommt man verschieden farbige Punkte aufgeklebt (je nachdem ob man sich
Newgrange oder Knowth oder beides anschauen möchte). Dann geht's ab zur Kasse
und weiter zum Bus-Shuttle.
Ja,ja, es ist nicht mehr so einfach sich Kultur
anzuschauen....Knowth war unser ersten Anlaufpunkt. Wenn man des englischen
nicht sehr mächtig ist, versteht man nur böhmische Dörfer und davon
reichlich...Also beschränkten wir uns auf das fotografieren und überließen es
den anderen den Vortrag zu lauschen. In Newgrange angekommen muss man auch
wieder warten, bis ein Führer frei ist, dann darf man erst hinein. Pit hatte in
Newgrange die Nase gestrichen voll und meint ob wir jetzt der "Cultur-Club"
sein!!! Also, ganz ehrlich : wir brauchen diese geballt und straff organisierte
Guide-Tour auch nicht noch einmal. Allerdings war es schon interessant durch den
schmalen Gang von Newgrange ins innere zu gehen und dort den simulierte
Sonnenaufgang des Neuen Jahres zu sehen.
Nach einer guten Mittagspause verlassen wir um 16.30h Newgrange und fahren
weiter nach Monasterboice. Diese Ruinen sind für ihre Hochkreuze berühmt und
liegt 1,5km westlich von der Hauptstraße zwischen Drogheda und Dundalk. Nach
dem Brand 1097 ist außer dem Rundturm nicht viel übriggeblieben. Vor dem Turm
steht das schönste Hockkreuz Irlands. Das fast sechs Meter hohe Kreuz ist mit
biblischen Szenen in Halbrelief geschmückt. Es ist ein kleiner ruhiger Friedhof
der lange nicht so stark vom Tourismus frequentiert ist wie Newgrange. Als wir
hier ankamen war es schon später Nachmittag und ein Reisebus aus Bellfast und
einige einzeln reisende waren die einzigen Besucher dieser Kultstätte, so das
wir noch einige nette Fotos machen konnten, bevor sich das Licht ganz
verabschiedete.
Der Tisch auf diesem Parkplatz war wie für uns geschaffen. Gemütlich in der
Sonne sitzen und was futtern und die Leute beobachten. Es wurde wie immer viel
gelacht, vor allem als eine Irin (?) an Lutz Hanomag vorbei ging und ihn (- den
Hano) ganz vorsichtig streichelte. Ja, so unterschiedlich sind die Reaktionen
unserer Autos auf die Bevölkerung: die einen schlagen ein Kreuz, andere meinen
stramm stehen zu müssen oder glauben gar das Militär sei wieder eingerückt
oder sie kommen vor lauter Lobpreisungen nicht mehr zum Luftholen oder so wie
diese Frau wohl glaubte ein Prähistorisches Wesen zu sehen und dieses dann
streicheln musste.......
Dienstag 02.05.00
Das Wetter kann hier so schön sein! Wir sitzen in der
Morgensonne und frühstücken. Rotkehlchen, Dompfaffe und Meisen leisten uns
Gesellschaft. Der "Sheriff" (ein gutbetagter, alter Hund) vom Haus von
gegenüber liegt dösend auf der Fensterbank. Wir brechen auf zur letzten Etappe
nach Rush. Schon um 11.45h erreichen wir den netten Campingplatz direkt am Meer
und entschließen uns heute Abend mit dem Bus nach Dublin zu fahren.
Mit der Linie 33 fahren wir um 17.00h in Richtung City. Der Fußweg bis
zur Bushaltestelle kommt uns bei der Hitze wie eine Ewigkeit vor, dabei sind es
gerade einmal 5 Minuten zu laufen...
In "Flannery's Temple Bar" finden wir was wir suchen. Live Music All
Days!! Wir beschließen zu bleiben und beobachten das bunte Treiben um uns
herum. Mit dem letzten Bus um 23.15h fahren wir wieder zurück zum Campingplatz,
den wir gegen 1.00h erreichen.
Mittwoch 03.05.00
Nachdem Uwe und Lutz schon gestern unsere Fähre auf 9.00h (von
21.00h) haben umbuchen lassen. Brauchen wir heute nur noch zu tanken, damit wir
hier morgen nicht schon in hecktik verschwinden müssen.
Um 11.25h geht's auf zur "Dublin Tour Nr.2". Wir schlendern durch die
Stadt, kaufen Postkarten und Briefmarken und machen uns auf zur "Guinness
Hopstore". Ein wirklich nettes Museum, welches Guinness dort errichtet hat.
Von Reklameplakaten der Gesamten Guinness-Epoche, sämtliche Werbeslogans auf
Band und diverse Comics gibt es nichts was man hier nicht findet.
Selbstverständlich kann man sich hier auch genauestens über die Herstellung
des "Braunen-Altöls" genauestens informieren und erklären lassen.
Damit man dann auch wirklich alles verstanden hat kann man einen Teil der
Eintrittskarte im Hopstor eigenen Pub gegen 1 Pint Guinness eintauschen.
Um 17.00h treffen wir uns mit Lutz in der "Tempel Bar" um von hier aus
gemeinsam zurück zum Campingplatz zu fahren. Das schöne Wetter nutzen wir noch
aus, indem wir uns einen gemütlichen Abend machen und ein letztes mal auf
irischem Boden mit unseren letzten Guinness Vorräten anstoßen und zeitig ins
Bett gehen.
Donnerstag 04.05.00
Um 6.00h schellt der Wecker und um 6.50h sitzen alle startklar
in ihren Autos. Unser kleiner Konvoi setzt sich schweren Herzens in Bewegung und
in Richtung Fähre. Wir müssen durch die Stadt zum Hafen. Es ist schon
recht voll aber um 7.50h erreichen wir den Hafen von Dublin und freuen uns auf
unser Frühstück.
Unsere 9.00h Fähre entfällt wegen Technischer Probleme und wir werden
umgebucht auf die HSS-Fähre nach Dún Laoghaire. Um 8.10h setzen wir uns wieder
in Bewegung und fahren durch das Hafengelände raus in Richtung Hafen Dún
Laoghaire. Unterwegs müssen wir doch tatsächlich noch einmal Maut bezahlen, um
das Hafengelände auf diesem Weg zu verlassen!
Um 9.00h sind wir im Hafen. Die HSS verlässt laut Plan um 11.30h den Hafen
/Irland und kommt um 13.30h in Holyhead /England an.
Als wir um 13.30h in Holyhead an Land gehen, erwartet uns eine Großbaustelle
über die gesamte Insel. Im Schneckentempo geht's erst einmal los. Trotz Hitze
und "keine" Lust fahren wir noch bis kurz vor Luton bei London. Unser
Urlaub ist ja eigentlich schon zu ende und somit wollen wir den Rest der Strecke
nun auch möglichst schnell hinter uns bringen.
Freitag 05.05.00
Um 21.50h erreichen wir wieder Unseren Ausgangs Punkt Rastplatz "Aachener Land". Pit ist noch total daneben und meint, das es doch erstaunlich ist, wie schnell so Hecken doch wachsen. Zuerst wissen wir gar nicht was er meint und als wir nachfragen, meint er:" Die Hecke dort drüben war vor zwei Wochen doch noch nicht so hoch - oder ?!" "Nee, war sie auch nicht, denn da waren wir auch drüben auf der Anderen Seite des Rastplatzes....." Das allgemeine Gelächter kann man sich bestimmt vorstellen und es wurde noch recht nett im "Aachener Land"
3649km waren wir in diesen knapp zwei Wochen unterwegs und hatten einen Verbrauch von Ø 17,05l Diesel!
Es waren zwei wirklich schöne Wochen zum entspannen und erholen. Allerdings muss ich gestehen, das uns die zwei Wochen Irland fast eben so teuer gekommen sind wie vier Wochen Island ..... und da liegt es eigentlich schon auf der hand wohin es bald wieder gehen soll!! Oder!?